Oh, wie viele Möglichkeiten hat Herr Löw?

130906_Alternative

Im Schwimmbad habe ich vor zwei Tagen diesen Satz gehört: „Da Ösi g’hört wegg’haut!“ Ich übersetze den einmal für alle Nicht-Bayern Nichtbayern und Nicht-Fussballer. Nichtfussballer. Er meint, dass die österreichische Fussballnationalmannschaft, die heute Abend in München gegen die deutsche spielt, irgendwie geschlagen werden sollte von den Burschen um Jogi Löw, dem deutschen Nationaltrainer.

Vor diesem Hintergrund steht auch der Ausriss aus der Meldung von n-tv, den Sie links sehen. Herr Löw muss ohne Herrn Bender planen, einen Spieler aus Leverkusen, der sich irgendein Knöchelchen verknöchelt hat. Das ist umso bedeutender, als dass Herr Bender auf der Position der sogenannten Doppel-Sechs ausfällt, der zuvor schon andere das Lazarett vorzogen. Herr Löw hat folglich ein Problem. Ihm blieben auf dieser Position neben Herrn Khedira (die eine Sechs) wenige andere Möglichkeiten.

Haben Sie das verstanden, auch als Nichtfußballer? Das freut mich. Denn der Ausdruck zwei Alternativen für die freie Sechs, den n-tv dort anwendet, ist leider falsch. Eine Alternative ist immer die eine Möglichkeit aus zweien: Herr Bender ist die Alternative zu Herrn Schweinsteiger, Herr Kroos ist eine Alternative zum Bruder von Herrn Bender, einem Spieler von Borussia Dortmund. Herr Gündogan, ebenfalls Dortmund, aktuell: Lazarett, ist eine Alternative zu Herrn Lahm, der indes schon in der Verteidigung spielt.

Die Alternative wird häufig verwechselt mit der Möglichkeit. Jemand, der – na, sagen wir mal – sechs Alternativen hat, verfügt über sechs Möglichkeiten, aus je zwei Dingen oder Personen zu wählen. Das mit der Etymologie habe ich schon hier dargelegt. Und nun haben Sie die Wahl innerhalb der Alternative, der Wahl aus zwei Möglichkeiten: Lesen Sie das noch einmal nach oder lesen Sie das nicht noch einmal nach?

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