Scherrereien

Ich habe neulich versucht, dem Wort Gescherr nachzugehen. Suchte natürlich als Erstes in Google und was ploppte auf? Das Bildchen oben. Lehnte mich zurück und wunderte, dass der Engländer dieses zutiefst deutsche Gescherr in seinen Sprachschatz übernommen hat. Damit steht es auf einer Stufe mit Kindergarden oder Gemutlichkeit.

Dann nahm ich mir, das immer vorhandene journalistische Misstrauen schlägt durch, die Liste der deutschen Wörter im Englischen vor. Wikipedia ist sehr hilfreich. Von Gescherr las ich nichts ω in dieser Tabelle.

War wohl nix. Wer Wie der Herr, so’s Gescherr ins Englische übersetzen will, ist schlau, wenn er

Like master, like man

dichtet. Hätten wir das geklärt. Bleibt die Frage, die mich dann beschäftigte: die Etymologie des Worts und die Herkunft des Satzes.

Gut getippt, Sie! Gescherr hat was zu tun mit Geschirr, ja, mit dem Geschirr bei den Tassen im Schrank. Und weniger, wie einige vermuten, mit dem Geschirr, in das Pferde gespannt werden. Ein Experte, den der SWR zu Rate gezogen hat, sagt dazu: Man liest zuweilen, es werde damit auf das Zuggeschirr von Ochsen oder Pferden angespielt, die Dienerschaft werde mit solchen dienenden Tieren verglichen, doch bezeichnete „Geschirr“ vor allem und zuerst allerlei Werkzeug. 

Also, glauben wir das mal. Der Experte weiter: Aus dem Geschirr wurde allein aus reimtechnischen Gründen das Wort mit E. Sonst musst es ja Hirr heißen.

Und wir lesen: Wenn der Herr schon so und so ist, wie wird dann erst sein Geschirr aussehen. Oder für Gartenfreunde

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.

Oder wie es Google bei einer weiteren Suche ausspuckt … Ehrlich gesagt, was schert’s mich.

 

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