Kaiserliche’s

Hallo, ihr lieben Leute, die ihr meint, diese Sprache gegen alle Unbillen der Welt verteidigen zu müssen, wenn ihr vor Isolde’s Waschsalon mit Plakaten auftaucht, die den falschen Genitiv geißeln. Das geht heute an euch.

Ich sage es noch mal, Anlass: ein altes Feuerzeug, eben aus der Altkleidersammlung gefingert. Wer seine Firma benennen will, möge das bitte tun, wie ihm der Griffel gewachsen ist. Als ein gewisser Josef Kaiser in Kaiserreichs Zeiten den Kaffee aus der Welten Ferne verkaufen wollte, nannte er seinen Laden, gegen heutige Gepflogenheiten …

Kaiser’s Kaffee Geschäft

Er hätte ihn auch Kaltehund-e-Schnauze in Tüten nennen können. Na, und? Darf der. Denn wer sollte da kommen und sagen: Sie, Herr Josef, Sie, das geht aber nicht. Wenn Sie Ihren Import nicht binnen vierundzwanzig Stunden Kaisers Kaffeegeschäft nennen, wie es der „Verband aufgeregter Deutschlehrerinnen“ später wird wollen wollen wollen, brennen wir den Schuppen nieder und setzen Sie eine Woche der Musik Ihrer späteren Namensvetters Roland aus.

Oder so was …

Also, bitte, zum Wochenende: Etwas mehr Gelassenheit. Die deutsche Sprache retten wir nicht mit Kreuzzügen gegen den falschen Genitiv. Sondern indem wir lesen und schreiben und lesen und schreiben vermitteln. Also, lesen Sie am Wochenende. Vielleicht: Des Kaiser’s neue Kleider

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.