Ich bin ich

Teil 2. In dieser Woche, wir gehen auf das Fest der Feste zu, liebe Leser, will ich mal versuchen, Ihnen nur Fröhliches zu zeigen, Herziges, Allerliebstes, nette Menschen auf der Sonnenseite, Vorbilder für alle. Gestern: eine fröhliche Dame aus Hollywood, heute: eine Laden-Dame, die mit sich im Reinen ist.

Sie stehen also vor einen Laden, sagen wir mal in der Innenstadt von Herne, Ruhrgebiet. Der Laden bietet allerlei Accessoires aus dem Sektoren Mode, Bücher, aber auch Räucherstäbchen. Die Besitzerin des Ladens, Vollachtundsechzigerin, wehrt sich seit ihrer Adoleszenz gegen jede Art von Bevormundung. Lieblingslieder: ω Macht kaputt, was euch kaputt macht von Ton, Steine, Scherben (1969 bis 2006) und ω Ich bin ich von Rosenstolz, seit elf Jahren.

Klare Haltung, nicht wahr? Und so hält sie es auch mit den Ladenöffnungszeiten. Wenn sie nicht will, ist nicht. Geht nicht. Dann schläft sie noch oder sitzt im Café. Sie bestimmt. Nur sie über sich. Das macht sie unmissverständlich auch dem Kunden klar.

Hier ist auf, wenn auf ist. Jetzt ist zu !!

Ehrlich, ich habe in diesem Jahr selten so eine klare Aussage gelesen. Subtext: Hömma, du kannst mich mal, keinen Bock jetzt! Schleich dich! Hau ab! Aber komm morgen wieder, wenn ich vielleicht Lust habe, den Laden zu öffnen. Nur Bargeld – und nerv mich nicht mit Fragen wie Haben Sie diesen Poncho auch ich Blau? Ne, ist nicht. Was hier ist, ist hier. Was nicht hier ist, ist nicht. Bestellen ist viel zu viel Stress. Wir sind doch nicht bei diesen Ausbeuterschweinen von Amazon, die die Läden in den Innenstädten kaputt machen. Hier ist noch alles persönlich. Aber nur, wenn ich will. Verstehste?

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.