Asche auf des Schreibers Haupt

Dieses kleine, feine Tagebuch erscheint seit sechseinhalb Jahren. Der Schreiber schreibt seit sechseinhalb Jahren an diesem Werk, nicht immer täglich, doch mit feiner Regelmäßigkeit. Dieses Werk, von dem der Schreiber selbst sagt, dass eines der Hautmerkmale die Besserwisserei ist, soll auch ermuntern und erfreuen. Das war die Vorrede.

Seit sechseinhalb Jahren steht das, was Sie oben lesen, sozusagen im Schwanz des Tagebuchs, als Abspann, als rechtlicher Hinweis, als Dank an grafisch und digital Beteiligte – oder, wie hier, als Betonung meiner Unabhängigkeit.

Es fließen weder Geld noch Naturalien – noch, hier wäre sie angebracht – gute Worte.

Bis morgen wird das da stehen. Denn gestern erreichte mich eine E-Mail. Marga Z. schreibt: Warum „wäre“? (folgender Text von Ihrer Seite) Ich hätte an der Stelle sicherlich „wären“ verwendet – weil viele – bin ich da auf dem Holzweg?

In dem Moment gestern, dies gewahr werdend, hätte mein Schädel die finsterste Sonnenfinsternis im alten Ägypten von Kairo bis Assuan taghell ausleuchten können. Himmel, war das peinlich!

Ich wusch mir prompt den Lockenkopf, flammte den Kamin an und schüttete drei Stunden später sechseinhalb Kilogramm Asche auf mein Haupt, ein Kilo pro deutschmeisterei.de-Jahr. Himmelsackra. Marga Z. hat nicht nur recht, sie hat so was von Recht, sie hat Überrecht.

Schreiber! Auf was bezieht sich das Hilfsverb, wer regiert es? Der Plural von Wort, Worte. Plural also auch beim Verb.

… noch, hier wären sie(!) angebracht …

Und ich lerne wieder, was Robert Gernhardt und F.W. Bernstein so gnadenlos gnadenlos schon vor Jahrzehnten auf einer Reise im Bulli festgehalten hatten.

Die schärfsten Kritiker der Elche // waren früher selber welche

Wer die Genese dieser wunderbaren Weisheit einmal betrachten möchte, klicke bitte hier in die Seite ω korrekturen.de des geschätzten Kollegen Julian von Heyl.

Für mich folgt daraus, diesen Lapsus noch einen Tag stehen zu lassen, ihn morgen zu korrigieren – sofern mir das in den Tiefen dieses Tagebuchs gelingt und ich die rechte Stelle offendigitalisere – und mir schreibtäglich auf die Hybris zu schlagen. Das ist ein Organ im Bauch oder so …

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