Was klebt denn da am Verb?

140818_Zielstrebig01So, nun holt mal die Hefte heraus. Heute wird gelernt. Wir befassen uns mit dem Adverb. Was ist das Adverb? Müller? – IrgendsowasausmDeutschen. – Meyer? – AusmLateinischen oder so? – Schultze? – Steht beim Verb und erläutert das Verb näher. Daher heißt es auch ad – verbum, beim Verb stehend, kommt ausm Lateinischen, übrigens. – Fleißkärtchen, Schultze!

Machen wir es kurz! Das Adverb, erläutert die Art und Weise, in der etwas passiert oder es kennzeichnet Ort oder Zeit. Ein Satz aus diesem Absatz: Machen wir es kurz! Kurz ist Adverb, es beschreibt die Art und Weise, wie wir etwas machen wollen.

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Jetzt wissen wir, was das Adverb tut. Eine andere unverkennliche Eigen- dieser Wortart: Es ist unbeugbar, unflektierbar. Das Adverb gibt es in genau einer Darreichungsform, der einfachsten – im Gegensatz zum Adjektiv, das ja auch meist ein Nomen definiert und daher mit dem Nomen flektiert wird. Gut (Adverb) aufgepasst? – Sie guter (Adjektiv, flektiert) Schüler, Sie!

Und nun wenden wir uns dem Beispiel im Bildchen oben zu, das ich aus einem der Manuskripte geknipst habe, die zu lektorieren ich derzeit die Freude habe. Das zielstrebig ist ohne Frage ein Adverb. Er sah ja nicht die zielstrebigen Beamten (flektiert, den Beamten angepasst) Nein, er sah, wie sie zielstrebig über die Straße liefen, die Beamten.

Das Adverb sucht sich ein Verb. Hier hat es gleich zwei zur Auswahl: sah und laufen. An der Position des Adverbs im Satz klöppeln wir dieses zielstrebig zielstrebig (Adverb 1, zum Verb klöppeln) gedanklich (Adverb 2, ebenfalls zu klöppeln) ans Verb sah. Und das ist ungeschickt, sollte ja auch nicht sein.

Also stellen wir den Satz um und positionieren es eher an das laufen. So ist es richtig. Passt doch …

Er sah die Beamten zielstrebig über die Straße laufen. Viel besser.

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