Das Eine mit der Männerversteherin

Maren schreibt mir. Maren hat einen feinen Beruf, sie ist Männerversteherin. Richtig examniert und so. Uni Bucurešti. Hey, das wäre nicht der Rede wert, wenn wir uns an Marens persönlichem Schreiben nicht einer bestimmte Form der Substantivierung eines einfachen Worts annehmen könnten. Und ich sage Ihnen gleich, eine Lösung habe ich nicht anzubieten.

Es geht um den Satz

… findest Du Frauen, die nur das Eine wollen.

Das Wort ein wird in vier Zuständen ausgeliefert.

Erstens als Kardinalzahl, also als Ziffern-Angabe, beispielsweise in der Konstruktion: Eine von ihnen kam aus Bukarest.

Zweitens als betontes Indefinitpronomen (habe ich nachschlagen müssen, manno!), beispielsweise in: Du bist mir so eine …

Drittens als unbestimmter Artikel, beispielsweise in: eine Männerversteherin.

Viertens als Adverb, beispielsweise auf Schaltern: ein (im Gegensatz zu aus).

Und dieses Eine, Sie wissen, was ich meine (der Reim musste sein)? Ich schiebe es in die Kategorie zwei, betontes Indefinitpronomen. Die anderen Beispiele im Duden lauten: das ist der Rat eines, der die Lage kennt; die Ansicht eines unserer Mitarbeiter, einer unserer Mitarbeiterinnen; es ist ein[e]s der besten Mittel, die ich kenne; ist es einer von euch?; ist eins (landschaftlich; eine[r]) von euch verletzt?

Und nein, es gibt keinen Hinweis auf Großschreibung. Übrigens auch nicht bei den Beispielen der Kategorie eins. Sie wenden jetzt ein, dass hier doch deutlich substantiviert wird, deutlichst, dieses Wort habe in der deutschen Sprache eine klare Bedeutung …

Hey, die Maren will immer nur das Eine / eine …

Ich sehe das auch so. Verweise aber als Christ hier auf die genau eine Variante, in der wir das führende E großschreiben: der Eine. Und nun kommen Sie!

Zwickmühle. Ich habe keinen blassen Schimmer. Ich neige zur Großschreibung, ja. Maren ist unsicher, wir verstehen uns gut, die Maren und ich. Maren schreibt ja auch eine Zeile weiter unten …

Wo es nur ums eine geht.

Und nun stutze ich. Hat sich Maren da verschrieben? Meinte sie vielleicht …

Wo es nur ums Vereinen geht.

Dann führte an der Großschreibung nichts vorbei. Hey, ist das Eine / eine vielleicht nichts als eine Ableitung aus Einen / Vereinen?

Mit dieser Kardinalfrage des Deutschen lasse ich Sie jetzt allein. Teile aber noch kurz, der Sitte, Ordnung und Antidiskriminierung halber mit, dass ich Maren für einen Satz die Löffelchen langgezogen habe. Für diesen nämlich …

Reif, erfahren. Teilweise Mutter. Aber Du wirst …

Erstens, teilweise Mutter, wie geht denn das? Und zweitens, na, Sie wissen schon. Obwohl Mutter … auf meine Kosten kommen … rein horizontal? Obwohl?

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