Und wo wohnen Sie denn so?

150212_RampenSie sind doch froh darüber, dass ich Sie immer wieder mit Nachrichten aus Nürnberg versorge, der Stadt, und er ich seit fünf Jahren wohne. Falsch: … zu wohnen das Vergnügen habe. Nachrichten wie dieser, aus meiner Heimatzeitung, der Nürnberger: Da gibt es ein paar Rampen, und die Bahnbrücke bei den Rampen, die wird jetzt abgerissen.

Warum ich das hier festhalte? Weil die Straße An den Rampen heißt. Und weil Sie in diesem Beispiel aufs herrlichste sehen, wie man im Deutschen mit ungewöhnlichen Straßennamen umgeht. Heißt die Straße Zu der Uncoolen Siedlungsbehausung, wird sie natürlich auch immer so heißen, inklusive Großschreibung des ersten Wortes. Denn man darf diejenigen, die in Straßen mit eher mehrgliedrigen  Namen wohnen ja nicht benachteiligen gegenüber denen in der Badstraße, beispielsweise, um Monopoly zu zitieren.

Screenshot 2014-07-14 09.31.37Nachvollziehbar, oder? Und da wir gerade so schön darüber plaudern: Wohnen Sie in einer Straßen, bei der sich – gesprächsweise – eine Flexion anbietet, flektieren Sie! Es ist richtig! Sie verstehen nicht, was ich Ihnen sagen will? Dann lesen Sie dies, bitte: Die Straße heißt Kurze Lanke. Und Sie wollen einem Galan zum ersten Mal Ihre Adresse geben. Dann sagen Sie Ich wohne in der Kurzen Lanke 4566. Sie sagen nicht: Ich wohne in der Kurze Lanke 4566.

Sie beugen, flektieren, also auch bei Straßennamen jedes Wort mit, das in normalen Sätzen gebeugt worden wäre, hier: kurze, kurzen …

Stellen Sie sich vor, Ihre Straße hieße Normale Sätze. Dann hieße der Satz: Ich wohne in Normalen Sätzen – nur mal so, als Extrembeispiel.

 

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.