Trotzdem Druck, ja, ja, so geht es. Wir haben trotzdem Druck

151125_Druck_DativIch zitiere heute mal aus einem Buch, das ich nicht lektoriert habe. Ein wunderbares Buch – ich verkneife mir den Hinweis: dennoch –, es ist das Buch Dämmerung von Martin Witte, ein Krimi, ein Thriller, ein sehr zurückhalten geschriebener, sehr spannender. Es geht auch um das Thema Sterbehilfe.

So weit die Vorrede. Und nun bitte ich Sie einmal, aus dem kleinen Abschnitt den Satz zu lesen – beginnt ungefähr in der Mitte –, der da losgeht mit Das wirklich Entscheidende aber war, dass er trotz seines Postens und dem Druck, den er von allen Seiten bekam …

Als Zweites bitte ich Sie, einmal einen Tag zurückzublättern. Gestern hatte ich es mit dem Dativ und dem Genitiv nach wegen. Jaja, auch die Präposition trotz trägt manchmal den Dativ. Trotz allem. Reinster Dativ, oder? Und als Rest in Trotzdem. Klarer kann ein Dativ kaum sein, oder? Und der Duden, ja auch der Duden führt in seinem Wörterbuch ein Beispiel an, an dem wir nicht vorbeikommen: … trotz Beweisen. Nun müssen Sie nicht nachschauen, das habe ich getan: Dieses kleine N am Ende von Beweise – klarer Dativ Plural, der Genitiv Plural sucht noch heute nach einem N am Ende; der hieße: trotz Beweise – und läse sich irgendwie holprig, oder?

Also merke, was ich schon gestern schrieb: In Pluralformen brüllen Präpositionen, die eigentlich nach dem Genitiv verlangen, auch mal nach dem Dativ. wenn ihnen der Artikel (der . die . das und Freunde der leichten Beugung) flötengegangen ist.

Aber hier? Hier wäre es ein Leichtes, dem ersten Genitiv (trotz seines Postens …) einen zweiten folgen zu lassen (trotz des Drucks …). Es wäre ein Leichtes – und ja, es wäre richtig.
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In eigener Sache
Wenn ich den Blick der geneigten Leserschaft einmal nach links oben lenken darf. Dort steht die Anzahl der bisher erschienenen Beiträge dieses kleinen, feinen Tagebuchs. Ich nähere mich der Tausender-Marke. Gestern hat der Papst angerufen. Er meinte so etwas wie indredibile. Herr Gauck ließ einen Handgeschriebenen depeschen, in dem er mein Werk als eine Art Mauerfall im Zuge der Befreiung des Deutschen von den Zwängen babylonischer … Der Rest ging in Tränen unter, jedenfalls war mehr als Tinten-Schmiere nicht zu erkennen. Ich sage einfach: Viel zu früh, Jungs!

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