* und I und / und _

Heißa, was für ein Satz! Erstens stimmt er. Ja, nicht jeder, der in alkoholisiertem Zustand auf den Knopf seines Mobilen drückt für ein Fremdschäm-Partybild, ist Fotograf. Nicht jede, die ein halbes Jahr lang wild in der Küche auf die Tasten seines Laptops trommelt und über ihre Erfahrungen mit dem Thermomix schreibt, ist Schriftstellerin. Und nicht jede*rmann/frau, die_der in diesem Thermomix-Mixwerk ein paar Kommata tilgt und aus Mail ein Mehl macht, ist ein_e LektorIn.

Mehr Bescheidenheit!, klagt das ω Monopolmagazin ein, vollkommen zu Recht. Und ich bedanke mich, vollkommen zu Recht, bei Klaus H., der mir dieses Bildchen geschickt hat.

Erstens also stimmt der Satz. Und zweitens? Zweitens lesen wir wieder mal, welch typografischer Irrsinn aus dem Gendern wächst. Hatte ich erst vor ein paar Tagen aufgegriffen, nämlich ω hier und auch ω hier. Und überhaupt.

Ich sage es hier klippklardeutlichst: Ich will keine Texte mit * und I und / und _ in Wörtern. Und wenn ich diese Zeichen nicht in Wörter einbringe, heißt das noch lange nicht, dass ich irgendjemanden diskriminiere, auch keine schwullesbischen, grünhäutigen, katholischen, arktisflüchtigen Elvis-Imitatoren auf der Suche nach ihrer sexuellen, geografischen und religiösen Präferenz.

Jemand, der ein Buch setzt oder ein anderes Stück Schrift (so wie ich gerade), ist noch lange kein – siehe oben! – Schriftsetzer. Aber er gibt sich Mühe, das Schriftbild schmackhaft, leichtfüßig und gut konsumierbar aussehen zu lassen. * und I und / und in Wörtern stören, hemmen, lenken ab. Punkt.

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