Ma erinnern, was der Makak so makt

Oft genug, das wissen die treuen Leserinnen meiner kleinen, feinen, bisher nicht offiziell preisgekrönten Seite, schimpfe ich auf den Spiegel. Ich prangere mieses Deutsch an oder Themen, die so irrelevant, respektive RTL2ig sind, dass es der Sau graust. Oder sich der Affe drauf laust.

Das muss vorab gesagt werden, denn ich zeige Ihnen heute ein feines Beispiel dafür, dass der Spiegel es noch kann.

Mi Japanmakaken sollte man nicht Memory spielen

Erinnern(! Daran erinnere ich Sie am des Textes) Sie sich mal, da ist alles drin. Und: Es macht aufmerksam. Die Alternative Japanmakaken haben ein tolles Gedächtnis ist dagegen lahm. Hier gilt das, was Volontärs-Eltern gern lehren: Wenn Sie einen nicht-nachrichtlichen Text schreiben, soll die Überschrift den Leser richtig locken.

Das tut sie hier. Mir bleibt sie im Gedächtnis, und ich bin weder Japaner noch Makak (so der korrekte Singular)

Bravo!

Und nun zum Verb erinnern. Oder: Wie sich Amerikanismen einschleichen. I remember you, sagt der Ami, I remember that.

Und wir Deutschen machen daraus: Ich erinnere das. Das ist zwar nicht falsch, sagt der Duden (und ich widerspreche innerlich lauthals), sondern nur umgangssprachlich.

Erinnern Sie sich bitte daran, wenn ein Kollege das nächste Mal so einen Dummsinn verbal verbrennt: Erinnern wird nur mit sich ausgeliefert, ist also schwerst-reflexiv, und hat niemals ein Akkusativ-Objekt. Sätze wie Ich erinnere den Vorfall führen in Einzelfällen so weit (siehe Beitrag gestern), dass der gemeine Makak sein Gedächtnis verliert.

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