Schwupp das over!

Das Bildchen sollte all jene erfreuen, die sich für die deutsche Sprache interessieren. Es zeigt ein paar Wörter, die im Laufe der Jahrzehnte aus dem Duden geflogen sind. Ja, bei jeder Neuauflage des Standardwerks Die deutsche Rechtschreibung, Zählung derzeit: ω Auflage 27 vom August 2017, nehmen die Sprachler neue Wörter auf – und entfernen andere.

Ich fand das Bildchen da oben auf Facebook und wunderte mich, dass ich über dieses sprachhistorische Phänomen noch nie wirklich nachgedacht hatte. Ich fragte die Bildchen-Geberin nach der Quelle – und erhielt keine Antwort. Dann schaute ich mal selbständig nach und entdeckte ein Buch, das seit gestern auch physisch in meinem Besitz ist. Peter Graf, Was nicht mehr im Duden steht. Eine Sprach- und Kulturgeschichte, Dudenverlag 2018.

Ich habe in das wirklich sehr ω ansprechend aufgemachte Buch reingeschaut und war so angetan, dass ich es Ihnen nicht nur ans Herz lege. Mehr noch: In den kommenden Wochen werde ich immer mal wieder Phänomene dieser Streich-Geschichte herausgreifen und Sie Ihnen vorstellen.

Schlage heute mal wahllos Seite 33 auf. Im Jahr 1934 zur elften Auflage wurde unter anderem gestrichen das Wort Exexpressibles. Darf ich auflösen oder wollen Sie einen Joker kaufen?

Die Unaussprechlichen (wofür man keine Expression hat) waren nichts als Hosen. Ich vermute mal, jene für Damen. 1934 trug frau die schon, sie sollten nicht mehr unausprechlich sein. Die Unausprechlichen tilgte man ebenso wie die Überschwupper, die, wie Autor Graf erklärt, halb scherzhafte Verdeutschung von Pullover. Das, was man over seinen Oberkörper pullt. Das Phänomen kennen wir: Deutsch raus, Englisch welcome. Schon 1934.

Ich finde Überschwupper superschwuppig!

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