Hilfs-Mittel

Sie wissen, dass ich gern Zettelchen, die mir irgendwo im Alltag auffallen, Ihnen hier präsentiere und mich über sie hermache. Über die Zettelchen, nicht über Sie, liebe Corona-Abwehrerinnern und Corona-Abwehrer. Dieses Scherzlein wird seinen Hintergrund im Lauf des Textes erschließen. Warten Sie es ab. Also … gestern Markt-Tag in meinem Zerzabelshof, kurz Zabo.

An der Kiste für Tomaten aus dem nahen Knoblauchsland (so heißt das Gemüseanbaugebiet hier) fand ich das Zettelchen, das Sie lesen können. Es ist rührend, es ist ernst gemeint, es ist klasse. Ich wünsche mir, dass dieses knochendämliche Virus vielleicht eines fördert: den Zusammenhang in der Gesellschaft. Punkt.

Und nun wollen Sie, dass ich das Zettelchen durchgehe auf sprachliche Auffälligkeiten? Etwa …

  • die Unfähigkeit, zwischen sie und Sie, zwischen ihr und Ihr zu unterscheiden?
  • die komplett richtige Setzung der Kommata
  • den beinahe goethesianischen Einsatz einer verkürzten Konjunktion (… so diese in relativer Nähe und mit dem Fahrrad durchführbar sind …)so für sofern
  • die Korrektschreibung des wirklich schweren Wörtchens unentgeltlich.

Nein, das mache ich nicht. Es wäre … nun, da haben die Eltern (Lehrer) oder die Großeltern (pensionierte Lehrer) geholfen. Ist doch in Ordnung.

Ich korrigiere mich. Die Eltern haben geholfen. Die finden – ganz progressiv – die Großschreibung der Anrede-Wörtchen irgendwie zu kapitalistisch, großbürgerlich, revanchistisch, klimafeindlich.

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