Ach, die Briten!

160323_papperlapappDarf man das? Rein juristisch auf jeden Fall. Wer will dem Betreiber dieser Gaststätte im harzerischen Goslar sagen, wie er seinen Laden zu benennen hat. Darf er das unter sprachlichen Gesichtspunkten? Klaus H., der freundliche Herr, der dieses Bildchen am Wochenende knipste und mir zukommen ließ – meinen Dank! –, weiß auch nicht so genau.

Allerdings bin ich mir noch immer nicht sicher, schreibt er, ob ich es blöd oder genial finden soll. Irgendwie hat es schon was, das Wortspiel um diese irische Kneipe.

Recht hat er, das hat was. Und ich will Ihnen auch sagen, warum ich dieses Wortspiel mag: Papperlapapp – der Ursprung dieses Namens – ist eine sogenannte Interjektion; ich nenne es mal Einwurf-Wort: Oh! – Ei der Daus! – Miau! – O jemine! Lautgebilde aus der Umgangssprache. Ein Wort mit reiner Lautbildung. Beispiele für diese erstklassige Wortart finden Sie hier.

Papperlapapp hat etwas zu tun mit plappern; der Duden sagt, es komme von nicht mehr papp sagen können.

Also, im Pub (englische Variante von Kneipe) wird geplappert, in der Öffentlichkeit, englisch: in public, geredet. Hohles Zeugs. Passt zum Alkohol. Übrigens, die Etymologie von Pub habe ich mir gerade aus den Fingern gezogen. Ich will sich nicht überprüfen, sie ist zu schön!

Und dann macht der Betreiber nichts anderes, als dieses feine Wörtchen so zu schreiben, dass jeder sofort weiß: Kneipe, Pub. Der Ort zum (also nicht nur, sondern auch …) Sabbeln, Bundesligaschauen, Dartspielen. PapperlaPub – großartig. Wunderbar!

Ein Beleg dafür, wie man mit der Sprache spielen kann.

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