Titanic sinkt (im Niveau)

Was geht gar nicht? Das geht gar nicht! Um sehr klar zu sagen, um was es geht: Die Titanic, das Satiremagazin, empfiehlt auf dem aktuellen Titel, die Londoner Polizei, unfähig der gewaltsamen Jugend-Protesten in bestimmten Stadtteilen Herr zu werden, möge doch bitte Anders Behring Breivik einsetzen. Breivik? Schon vergessen? Der Norweger, der am 22. Juli, also vor fünf Wochen, Jugendliche niedermähte, 77 an der Zahl.

Jugendkrawalle gestoppt!, sagt Titanic dann, London setzt Breivik ein. Breivik auf dem Titel nach vorn geholt mit Mantel und Krawatte, im Hintergrund Jagdszenen aus London. So wie es wohl Jagdszenen gab auf der Insel  Utøya. Nur dass die Jugendlichen auf dieser Insel Todesängste hatten – von den meisten Krawallern auf der britischen Insel nimmt man an, dass sie auf die Straße gingen und plünderten für einen Flachbildschirm und ähnlichen Konsumschnickschnack.

Schenkelklopfer-Vorschlag des Magazins, jaja, das muss man mal zu Ende denken: Mit einem wie Breivik wäre das in London nicht passiert; der hätte mit dem Maschinengewehr in die Menge gehalten, und der Drops wäre gelutscht. Zwischen den Zeilen zu lesen: Jagt sie, und dann knallt sie ab!

Noch mehr Subtext gefällig? Rüstet doch die Polizei auf mit rechtsradikalen in der Entwicklung Fehlgesteuerten, die ohne jeden Skrupel auf Schlitzaugen und Koranis halten!

Und nun der gängige Einwand: Satire darf alles! Darf sie nicht! Stopp! Grenze! Ein Genozid sollte Satirikern Einhalt gebieten, Kindermörder oder -schänder ebenfalls. Oder wie gefällt Ihnen der (konstruierte) Ulk, in dem Josef Fritzl, der fürchterliche Vater aus dem österreichischen Amstetten, gepriesen wird als potente Waffe gegen Kindermangel?

Kein Spaß, und keinen Spaß damit. Danke!

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