Professor Dr. Walter Krämer, der Vorsitzende des Vereins Deutsche Sprache (VDS), vertritt sehr beredt die These, dass Firmen zugrundegehen, die sich aufs Englische einlassen. Und er zeigt Beispiele, die ebendiese These belegen.
Diese Firma namens fresh&style zeigt sogar auf einem Schildchen – Fundort: Nürnbergs begehrtes Viertel St. Johannis, gestern Abend – wie es mit ihr steht: Verkauf, sagt es, Treppe runter. Ich lese: Verkauf geht den Bach runter.
Zu böse? Nein, denn hier finden wir – Ausnahme: das Ding, das den Bach runtergeht – kein deutsches Wort mehr. Hier wirft jemand mit Englischem um sich, dass es mir die hair grey macht und die foot nails up beamt.
Und dann habe ich noch nicht eines meiner Ceterumcenseos* ausgepackt – die Chose mit dem falschen &. Und nicht einmal gefragt, ob Clubwear besser Club Wear hieße. Und zu überlegen vergessen, was denn bitteschön das and more bedeuten kann. Also, dieser Laden verkauft Fäschon, schon verstanden. Aber er verkauft auch noch more als Fäschon. Was denn?
Hey, haben Sie auch Kämme? – Nein, sind aus, die Zeiten werden lausiger. – Ja, und haariger. – Aber Autoreifen sind fresh und mit Style reingekommen. – Gut zu wissen. Was ist mit Bodenleuchten aus Plastik? – Kommen morgen wieder rein.
So in etwa. So ein Schwachsinn!
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Non scholae … Unterm Strich was fürs Leben
*Ein Ceterum censeo ist eine rhetorische Figur. Der Römer Cato sagte nach jeder Rede im Senat Ceterum censeo karthaginem esse delendam. Für Lateinschüler ein Schmackofatz-Satz, dieses Im übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss. Seither nennt man solche Wiederholungen – ohne Sinn und Anschluss ans Gesagte – so. Ich bin aber zu faul zu überlegen, wie denn der Plural von Ceterum censeo heißen könnte.