Komma da weg, Komma!

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Glauben Sie mir, dass ich Ihnen einen Satz bauen kann, einen Satz mit ganz ganz vielen Wörtern aus einem Guss. Und der Satz bedarf dennoch keines Kommas.

Und mit diesem Wissen schauen wir auf den Satz aus der verehrten Süddeutschen von gestern, in dem es um die Verfilmung eines Romans des Schweizers Martin Suter geht – schauen Sie bitte in die dritte Zeile: Nach den eher mäßig erfolgreichen TV-Verflmungen einiger Suter-Romane, macht die Firma Ufa Fiction jetzt im Auftrag … und so weiter.

Wir lesen ein Komma nach Suter-Romane – und wir fragen uns, richtig oder falsch?

Ich greife mal in die Beispielskiste: Nach den Suter-Romanen macht die Firma weiter. Ein Satz ohne Komma. Ein einfacher Satz. Nach dem Abflug kommt die Ankunft. Alles, was der Schreiber jetzt in diesem Satz an Informationen packt, ändert ja nicht die Struktur des Satzes. Nach den eher mäßig erfolgreichen TV-Verflmungen einiger Suter-Romane mit Hannelore Hogers windigen Geschwistern und deren unseligem Familienstreitpunkten aus brutalem Zank und nervenpeitschendem Unheil, macht die Firma Ufa Fiction jetzt im Auftrag der zuletzt mit anderen Filmen sehr erfolgreichen Firma XY weiter

Der Satz hat ein paar Wörter – und der Satz hat alles, aber kein Komma. Es ist und bleibt ein normaler Aussagesatz. Merke: Kommata strukturieren Sätze – aber nicht jeder lange Satz wird durch Kommata strukturiert.

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