Übers Ziel geledert

160919_mehralsGut, nun ja. Also. Oho! So so, oh là là! Das war die Wahl in Berlin, von der die geschätzte Welt, also die Zeitung, sagt, das Ergebnis sei das denkbar schlechteste. Interessante Meinung des neuen Chefredakteurs der Zeitung. Wenn Sie die (und eben nicht: diese, übersteigerter Ausdruck, Sie erinnern sich) nachlesen wollen, finden Sie den Knupf eine Zeile weiter oben – und eine interessante Pluralbildung des Worts Bourgeois.

Eine interessante Haltung hat auch Klaus Lederer von den Linken, der gleich mal abledert …

Wir haben unser Wahlziel mehr als erreicht.

Toll gemacht, Klaus L., wirklich toll. Die Linke hatte ein Wahlziel, sagen wir mal fünfzehn Prozent. Hätte sie 15 Prozent erreicht, hätte er gesagt: Wir haben unser Wahlziel erreicht. Glückwunsch! Nun hat die Linke 0,6 Prozent mehr als 15 Prozent. Und was sagt Herr Lederer? Mehr als erreicht.

Erreichter? Erreichterst? Supraerreicht. Wie kann man etwas mehr als erreichen?

Was er sagen will, ist dies: Wir haben uns fünfzehn Prozent als Ziel gesteckt. Wir haben mehr als(!) fünfzehn Prozent. Das finden wir super. Darauf einen Rotkäppchen-Sekt. Oder so was.

Mehr als erreicht hört sich aber so an, als sei das Ergebnis der Linken die Überraschung dieser Wahl schlechthin. Als hätte seine Partei 55 Prozent geholt … nein, das war mal, zu Willy Brandts Zeiten. Und eine andere Partei …

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