Sie schenkt ihm etwas zum Geburtstag. Er rechnet überhaupt nicht damit. Aber so was von gar nicht. Er macht sich über die Verpackung her, reißt die Fetzen Geschenkpapier runter. Sie staunen? Ja, meine Mutter hätte diese Szene gar nicht goutiert. Sie hätte gefordert, dass man das Geschenkpapier sorgsam vom Verpackten ziehen möge; schließlich könne man das Papier noch einmal verwenden. Ja, das sind die wahrhaft Sparsamen.
Darum geht es hier nicht, Sie Verschwender. Mit geht es um Deans Augen.
Mit jedem abgerissenen Fetzen Papier werden Deans Augen größer und größer.
Nun, man darf das abgerissenen auch kritisch sehen; das Partizip als Adjektiv darf hier auch gern fallen. Es ist ja klar, was Dean da veranstaltet.
Und was machen seine Augen? Sie werden größer – als Ausdruck des Staunens, des Erstaunens, der Vorfreude. Ja, sie werden größer. Sie weiten sich. Nehmen die Form von Zwei-Euro-Münzen (früher: Fünf-Mark-Stücken) an. Das reicht! Das reicht wirklich!
Eines der beiden größer kann man problemlos kippen.
… werden Deans Augen immer größer.
Und wie nennt man eine solche Konstruktion? Ich habe bei den Kollegen von ω belleslettres.eu ein wunderbares Wort gelesen, das ich seither im Lektorat gern einsetze: Übersteigerter Ausdruck. Der Autor will etwas besonders fein sagen, eindringlich, dass es auch alles verstehen. Und er überzieht seinen Ausdruck. Danke, Kollegen.
Übrigens, wenn das Buch über Deans Geschenk auf dem Markt ist, wird noch dauern, löse ich das Rätsel auf.