Sie lesen einen Schnipsel aus dem neuen Buch von Harlan Coben, Titel: In ewiger Schuld, lesenswert und spannend übrigens. Und Sie sehen zugleich jene Stelle, an der ich hakte. Ich stolperte nach dem Einhakeln und beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. Aber erst, nachdem ich mit mir gewettet hatte. Es gibt, so lautete die Wette, im Deutschen kein Wort mit einem Querstrich/Querstrich.
Zurück zum Ausgang. Bei Coben war sie also etwas …
… zwangneurotisch, wenn es um die Reinigung und das Laden/Entladen ihrer Waffen ging.
Hoppla, der Goldmann-Verlag, ω Harlan Cobens deutscher Verlag, hat mich öfter verwirrt mit buchsatztechnischen Besonderheiten. Ich habe Werke gelesen, in denen wörtlichen Reden fett gesetzt wurden, was sehr unüblich ist.
Einerlei. Hier geht es um den / zwischen zwei Wörtern. Zulässig? Dudentauglich?
Komischerweise ja.
Sie sehen einen Ausschnitt aus Dudens Großem Deutschen Wörterbuch, digitale Ausgabe. Die Wörtlein plus/minus klatschen sich mit Querstrich ganz offiziell aneinander zu einem neuen Wort. Ich hätte plus/minus geschrieben ohne Querstrich: Dieses Jahr haben wir plus minus drei Prozent Steigerung hinter uns gebracht.
Aber nein, die Herren wollen es anders. Aber es kommt noch dicker, es kommt dicker mit einer Frage, die ich gern lösen würde. Die Wörtlein und und oder quetschen sich auch gern aneinander, mit Querstrich. Steht zwar so nicht im Duden, aber in der Online-Ausgabe des Regelwerks wird es aufgeführt, siehe Bildchen.
Beispielsatz: Dieses Problem löst der Germanist und/oder der Duden-Historiker. Haaaaarrrrrr, Problem begriffen? Muss es löst heißen, Singular, oder lösen, Plural?
Also: Dieses Problem lösen der Germanist und der Duden-Historiker? Oder: Dieses Problem löst der Germanist oder der Duden-Historiker. Die Konstruktion und/oder, hässlich wie sie ist, lässt nämlich einmal mehrere Handelende zu – oder nur einen.
Und nun bin ich erst recht ratlos zu Wochenbeginn. Kann jemand helfen? Und die Wette gegen mich habe ich eh verloren. Heute zahle ich den Espresso …