Hoppla, das musste mal gesagt werden

Eines Tages in den Fünfzigern im schönen Graz trafen sich die Herrn Luis Tik und Dschorsch Tak, beide Uhrmachermeister, beide erfolglos. Horchemal, Luis, sagte der eine, wenn wir uns zusammentun, nicht nur beim Heurigen, könnten wir einen wunderbaren Firmennamen basteln, und du weißt ja, nomen est omen, nicht nur in Graz.

Peng! So kam das. Dekaden später lief meine Schwester an diesem Laden – ja, er existiert immer noch – vorbei und knipste für mich.

Sie glauben die Geschichte nicht? Wie sonst, bitte schön, wie sonst, soll der gemeine Österreicher auf die Idee kommen, nicht etwa ticktack, wahlweise tick tack zu sagen zu den Chronometern, sondern tik tak.

Wir werden es nicht ergründen. Aber das Bild gibt mir Gelegenheit, diese merkwürdige Wortart einmal aufzuwerfen. Ja, was für eine Wortart ist diese tick, tack oder ticktack oder tik tak?

Seufz (Neudeutsch auch: soifz), muss ich Ihnen das jetzt erklären? Egal, geht ja ratzfatz! Die Interjektion kommt aus dem Lateinischen, wo sie interjectio geschrieben wird und Einwurf (nichts für Fußballer) bedeutet, aber auch Dazwischenwerfen (nichts für Personenschützer). Die Sprachwissenschaft nennt sie auch Empfindungswörter, kleine, oft lautmalende Fetzen, die den Weg ins Deutsche gefunden haben.

Übrigens, ist der Ursprung ein rein lautmalender, liefert die Sprachwissenschaft dafür eines der feinsten Wörter überhaupt: Es sind Onomatopoetika. Herrlich, nicht wahr? Krawumms und heißa, haben wir auch dieses Wort untergebracht.

Interjektionen sind also kleine Wörter (und ja, manche stammen aus Comics und haben sich in die Hochsprache geschlichen, autsch!), die Empfindungen ausdrücken. Oder Laute. Und nun entlasse ich Sie mit Tschingderassabum ins Wochenende.

Sie rätseln, ob Tschingderassabum richtig geschrieben steht? Na, hören Sie mal, ist mir doch egal. Wollen Sie im Umfeld Onomatopoetika (ahhhhh, supa! hurra!, jippiieeee!, das Wort noch mal platziert) wirklich nach Rechtschreibung fragen?

Sie wollen wirklich? Auweh, ich schau mal nach.

Ups, der Duden, dieser Schlingel aber auch. Darf ich zitieren? Hoppla, da steht tasächlich

tsching|bum, tsching|de|ras|sa|bum, tsching|de|ras|sas|sa.

Die Strichlein im Wort habe ich mal gelassen, damit Sie am Wochenende überprüfen können, ob die Trennung auch stimmt. Ihnen ein feines, mit viel Lala.

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.