Gestern plauderte der neue Bundestag zum ersten Mal, soll unterhaltsam gewesen sein, sagen Deutschlandfunk und Süddeutsche heute Morgen. Das gibt mir Gelegenheit – hochaktuell, wie Sie es von mir gewohnt sind – das Thema Ausrufezeichen noch einmal zu behandeln.
Ich habe vor ein paar Wochen schon aus dem Spiegel, dem gedruckten, dieses Bildchen abgelichtet. ω Martin Walser, sicherlich einer der Klügsten dieses Landes, äußert sich zur Bundestagswahl vom September und den Folgen. Erstens macht er eine klare Ansage zu seiner Wahl, zweitens sagt er etwas zur Politik und dem Umgang mit der AfD.
Und drittens führt er ein längst ruiniertes Satzzeichen so in den Text ein, dass einem die Haare (bei Walser: die Brauen) zu Berge stehen müssen. Ich ziehe mal Stellen aus seinem Text, mit Verlaub, Hohes Haus:
!!! – ! – ! – !! – !!! – !!
Holla, Verehrter, verehrtes Ausrufezeichen vom Bodensee (dort geboren, dort wohnt er!!!!), das kommt aber dicke. Haben wir nicht gelernt, besonders in diesem Tagebuch, dass Ausrufezeichen eigentlich iiibäääh seien, dass man sie sparsam einsetze, bitte, dass sie nur hinter Ausrufen zu stehen haben. Und was macht Walser, altersweise?
Hey, der darf das! Er nimmt es als Stilmittel, sein !!!!!-Stakkato sagt: Hier spreche ich, ich bin’s, der Martin.
Und hier verkünde ich: Das darf sonst niemand!!!!!!!!!