Lecker Griechen

Ich habe, das weiß der regelmäßige Leser dieses Tagebuchs, große Respekt vor Menschen fremder Zunge, die sich des Deutschen annehmen. Ich weiß, dass Deutsch eine der schwierigsten Sprachen überhaupt ist. Meine Hochachtung folglich auch vor dem Schreiber dieser Karte – geknipst nicht etwa beim Griechen Taverna Akropolis um die Ecke, sondern auf Rhodos. Betreiber des Restaurants: ein Grieche.

Dank auch für die Kreation eines neuen Worts, das mich sehr erheitert, der

FLEI SCHLIEBHABER

Will meinen: ein fleißiger Querstrich und oder fleischiger Liebhaber mit Hang zum Fleisch, oder? Gibt es nur in der Erscheinungsform Dimitri Pastiaoklipolous, zweiundzwanzig, hundertzwanzig Kilogramm Gesamtgewicht geballerten Charmes, mit einem Badehöschen für den Touristinnen-Strand, das nicht mal 0,000000001 Prozent des Gesamtgewichts ausmacht. Die Goldketten und das Haargel dafür deutlich mehr … Lass mir dir zeigen meine ganz spezielle Koloss von Rhodos, Mylady.

Aber sonst? Hey, Grieche, gut gemacht. Sogar das hochkomplizierte all’arrabbiata – Kompliment! Kotelett, Entrecote, Thymian, Medaillons, Blauschimmelkäse, Spareribs. Heißa!

Und nun mal, Achtung, eines der schwierigsten Wörter der Speisekarte, karamellisiert, in meinen Augen acht von zehn Punkten auf der Skala der miesesten deutschen Wörter. Tadellos! Wer sich für die Etymologie dieses Worts interessiert, lese ω bitte meinen Beitrag vom Dezember 2012 – mit einer Anmerkung zur Idiotie der neuen Schreibung.

Vor diesem Hintergrund darf man dennoch die Frage stellen, warum das Filetstück (nein, Dimitri, damit sind nicht Sie gemeint!) konsequent als Eilet geschrieben wird. Oder sind Sie doch gemeint, Dimitri, Sie Ei-liger? Fehlt Ihnen dann doch auf den letzten Metern der – Achtung, noch ein Fehlerchen – Pfefer? Sie, siehe oben rechts, Schweine-Eiletchen ä la Diavola touristicosa? 

Einerlei, meine Verehrung. Meine Verehrung vor allem vor dem Hintergrund, den ich Ihnen morgen präsentieren  werde. Da schlägt es dem mantelteilenden Herrn, dessen wir am Samstag gedenken, glatt die Hufe vom Pferdchen … Ja, bevor Sie nachschlagen: Gedenken als Verb gedenkt des Genitivs.

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