Fach-Beitrag

Rund zwölfhundert Bildchen habe ich bisher in der deutschmeisterei.de eingesetzt – und heute, eine Woche vor dem Gründonnerstag 2017, erleben Sie eine Premiere. Zum ersten Mal setze ich ein Bildchen zum zweiten Mal ein. Muss halt allüberall gespart werden. Gestern schmierte ich auf diesem Bild das Verb schliefen ab. Heute geht es – ich kündigte es gestern an – um das -fach. Ein Fach-Beitrag also, das sind Sie ja gewohnt.

Dieses -fach hat rein grammatisch dieselbe Geschichte wie die anderen Wörtchen im Deutschen, die mit einem Binder ausgelieferten werden.

Ich schlage dir jetzt zum x-ten Male vor, endlich mal das Maul zu halten.

Nicht höflich, aber der Satz ist korrekt.

Es besser, wenn wir diese Überwachung, illegal wie sie ist, achtfach absichern.

Klingt nicht gerade nach einem richterlichen Beschluss vor der Maßnahme, ist aber korrekt, rein grammatisch. Wobei es mir und auch Konrad und seinen Jüngern vollkommen wuppe ist, ob sie acht-fach oder 8fach, 8-fach oder achtfach schreiben; die Gralshüter ziehen 8-fach vor.

Und wie halten wir es mit dem Beispiel im Bildchen? Mit diesem …

… Stromkabel aus der Dreizehn-fach-Steckdose.

Nun, ich bekenne, ich habe dazu im Duden und seinem wichtigsten Werk für Menschen wie mich, Richtiges und gutes Deutsch, dem grünen Band der Reihe, keine Hinweise gefunden. Hier treten drei Prinzipien an.

  1. Solche Wörter mit mehreren Bestandteilen müssen gekoppelt werden. Hören Sie endlich auf mit ihrem Das-geht-mich-nichts-an. 
  2. Man schreibt in literarischen Texten Zahlen aus. Hören Sie endlich auf mit ihrem Das-geht-mich-nichts-an, Sie Neunmalklug!
  3. Das Wörtchen -fach sollte, eben gelernt, per Binder mit der Zahl verehelicht werden.

Mit diesem letzten Prinzip, eh nur ein Vorschlag der Dudens, hadere ich hier. Ich schlage vor …

… Stromkabel aus der Dreizehnfach-Steckdose.

Besser, oder?

Und Sie da, letzte Reihe, Ihr Vorschlag, aus dem fach ein Fach zu machen, ist gänzlich unfachmännisch. Wir haben es ja nicht mit einer Kommode und ihre Fächern zu tun, Sie!

Und noch etwas fiel mir auf beim Stöbern um dieses Phänomen in die Finger. Es gibt im Deutschen mehr Nomen, die mit einem Kleinbuchstaben beginnen, als man denkt …

 i-Punkt, a-Moll, fis-Moll, n-Eck, y-Achse, pH-Wert, u-Laut, zum Beispiel

Herrlich, oder?

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