Guten Appetit!

In den 60ern gab es zu Hause immer eine Speise, deren Namen mir nichts sagte: Bastaschschutta gesprochen. Ich konnte dem Namen nie etwas abgewinnen (der Speise schon!). Ich war aber immer sicher, dass dies keine deutsche Speise sein konnte – es waren Nudeln. Später dann wurde etwas klar. Bastaschschutta wird richtig Pasta asciutta geschrieben, steht heute sogar im neuen Duden.

Das Internet sagt mir, dass es sich dabei um in Wasser gekochte Teigwaren handelt, die nach dem Abtropfen trocken (asciutto), also nicht in Brühe oder Suppe, serviert werden. Pasta asciutta bedeutet eigentlich trockener Teig.

Trocken also – das Geheimnis des asciutta. Danke.

Ja, und dann? In der vergangenen Woche sah ich im Supermarkt dies: Bernbachers Pasta Schuta, und genau so geschrieben. Da haben Bernbachers Marktforscher also mal flugs die italienische Schreibweise nicht nur angepasst – asciutta ist ja nun auch nicht so einfach zu buchstabieren – und daraus, beispielsweise, Aschutta gemacht. Nein, sie haben sich das Wort einhundert Mal vorgesprochen und daraus schuta gedeutscht. Schuta, einfach nur schuta.

So macht man das, so geht das. Sprache brechen und sie so schreiben, wie man sie spricht, wenn man den Mund voller pasta asciutta hat. Oder voller Schmörebröd. Oder mit Wähn Ruhsch, Foa-grah, Hott Docks, Lassanhje, Kock-O-Wen, Bujjabäß, Spagetti Polonjese, Stehks oder Cocki-Sohn-Dschack*.

Guten Appetit!
(*Win Rouge, Foie Gras, Hot Dogs, Lasagne, Coque au Vin, Bouillabaisse, Spaghetti Bolognese, Steaks, Coquille Saint-Jacques)

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