Herr Richter, ich schwöre, ich habe nie niemals nicht diesen Film heruntergeladen. Herr Richter, ich kenne auch jenen Herrn Barz nicht, schlimmer noch, Herr Richter: Ich finde auch keine Kanzlei Barz in Vorwahl 02541 Gütersloh.
Und ja, Herr Richter, ich habe nach Erhalt dieses Schreibens die Datei 1832.cab geöffnet. Seither spukt es auf meinem Computer. Ich glaube, es ist ein Trojaner, Herr Richter. Dabei hätte ich gleich vorsichtiger sein müssen, Herr Richter.
Warum? Weil ein paar Dinge nicht stimmen. Für die Leser der deutschmeisterei natürlich vordringlich: Wenn Sie schon das schlimme Wort downloaden verwenden, dann sollten Sie es auch richtig flektieren: downgeloadet, wie im Deutschen, heruntergeladen. Und natürlich hat das ganze Schreiben etwas zu tun mit Zahlen; hier geht es aber ums Blechen, um ein einfaches Verb, und das schreiben wir klein … zahlen.
Und an wen leitet der aufmerksame Herr Barz das weiter? Ans Strafgericht? Hey, das zuständige Gericht wäre das Amtsgericht, und dort nicht an Sie, Herr Richter, sondern an die Staatsanwaltschaft.
Hätte ich mal vorm Öffnen besser lesen sollen, dann hätte ich das erkannt, was die Heises dazu schreiben. Das lesen Sie hier. Auszug: Statt der angeblichen Rechnung steckt eine ausführbare Exe-Datei drin, die offenbar dazu genutzt wird, verschiedene Schadprogramme nachzuladen und zu installieren. Die E-Mail kann man also getrost ignorieren und sollte sie löschen.
Das nur als Warnung an Sie, liebe Leser. Einfach weg damit …!