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Es soll nicht darum gehen, Ausländer zu verunglimpfen, die des Deutschen nicht mächtig sind. Himmel, wer sind wir denn, wenn wir am Gardasee, Provinz Brescia in Berlusconis Norditalien erwarten, dass gutes Deutsch geschrieben wird. Nein, im Gegenteil, wer im Speisesaal oder am Schwimmbecken des Hotel San Pietro, mit **** gelistet, den Landsleuten aufs Maul schaut, ist sicher, dass sie auch in der Heimat stammeln oder keinen Satz gerade herausbringen, respektive: Sprache ebenso behandeln wie Messer und Gabel – auf dass Gott sich erbarm und Manieren und Sprachmacht regnen lasse!

Bemerkenswert an diesem Schild im Badezimmer ist nicht die Fehlerflut und das Radebrechende. Da hat keine Hilfskraft aus der Lombardei mit Verwandten in Düsseldorf herhalten müssen, einen Text aufzusetzen oder zu übersetzen. Hier stand ganz gewiss Google Pate, besser: das Google-Übersetzungsprogramm. Oder irgendein anderes Programm, das vorgibt, leichte Texte aus dem Italienischen zu übertragen ins Finnische, Serbokroatische, Niederländische – und eben auch ins Deutsche. Und wir lernen, dass Menschen es besser können als Grammatikmaschinen oder Einszueins-Übertrager.

Was also tun? Eine Idee fällt sicherlich weg: Gäste des Hotels zu bitten, den Text zu bestalten. Das Ergebnis wäre – siehe oben – ebenso bestaunenswert. Wer mit Messer und Gabel hantiert als seien dies Selbstmordinstrumente, geht auch mit der Sprache nicht besser um.

Und: Bei allem Witz, den der Text durchaus hat, suchen wir vergebens nach einem Rechtschreibfehler. Immerhin. Hätten unsere Tischnachbarn angestimmt, den Text in gerades Sachsen-Franken-Nordrheinwestfalen-Schwaben-Deutsch zu bringen, wäre gewiss nicht mal das gelungen.

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