Zur Honigsemmel gescheitert an den Ureinwohnern

130711_SZ_Quiz

Beim Frühstück mal eben schnell das Rechtschreibquiz in der Süddeutschen Zeitung, der geschätzten, gelöst. Kann ich ja alles. Dachte ich. 18 Fragen im Handumdrehen zur Honigsemmel. Das Mobiltelefon in der einen Hand, die Semmel in der anderen. Wie ist dann so ist, schlägt die Hybris zurück.

Wie Sie sehen, benötigte ich für 18 Fragen 19 Versuche. Bei einer Frage scheiterte ich. Und ich sage Ihnen ehrlich: Als ich das Wort sah, wusste ich, dass dies ein blödes Wort ist. Und nein, es ist nicht die Frage nach Rhythmus.

Ich lege Ihnen die Frage mal vor: Wie werden die Ureinwohner Australien richtig geschrieben? A Aboriginies B Aborigines C Aboriginis? Immerhin stand ich mit meiner Antwort nicht allein. 21,7 Prozent der Mitstreiter scheiterten ebenfalls  an diesem Wort; nur 68,1 Prozent der Mitmacher legten sich auf Anhieb auf die richtige Antwort B fest. Mein erster Angang: A. Und Ihrer?

Und nun halten Sie sich bitte einmal fest. Natürlich liefere ich Ihnen die Etymologie zu diesem Wort – aber die hat es in sich. Australischer Buschdialekt? Pustekuchen! Der Dialekt des Entdeckers der Ureinwohner? Pustekuchen! Die Sprache der Ureinwohner? Pusteküchener!

Latein. Reinstes Latein! Der gemeine Lateiner nannte die Bewohner des Latiums, des Kernlandes seiner Welt (für Fans: Lazio Rom, die Mannschaft mit Rechtsradikalen unter ihren Anhängern) jene, die ab origine – von Anbeginn, vom Ursprung – da siedelten. Das Original sozusagen. Der Ureinwohner war also der aborigine, Plural: aborigines. Das ist ein lateinischer Plural. O tempora, o mores! Wie das Wort nun über die sieben Meere vorbei an den sieben Zwergen nach Australien kam … keine Ahnung.
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In eigener Sache
Wenn der Zähler von WordPress – dem Blogprogramm – heute nicht ebenfalls der Hybris anheimfiel, ist dies Beitrag Nummer 499 der deutschmeisterei.de. Folglich schreibe ich morgen Beitrag 500. Ich wollte das nur einmal gesagt haben.

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