Möchten Sie dem irgendetwas hinzufügen? Fällt Ihnen dazu irgendetwas ein? Außer: den Schöpfer dieser Plakatfläche zu hauen? Ihn auf seinen eigenen Mist zu stoßen? Ihn mit der Nase auf den Blödsinn zu drücken?
Mein Neffe Paul schickt mir dies; Fundstelle: Internet. Ich glaube nicht, dass ein Spaßvogel auf die Idee kommt, dies zu fälschen. Da hat sich tatsächlich jemand hingesetzt und dieses Plakat geschrieben.
Wahrscheinlich hat er sogar gewusst, dass outdoor irgendetwas mit draußen zu tun hat. Wahrscheinlich hat er sogar gestutzt. Aber da war das Wort schon geschrieben, und er stand vor der Frage, was er denn machen solle mit dem Rest der grünen Fläche. Ihm standen zu Verfügung: … für Kinder … für Frauen … für Männer … für alle Tage … für den Winter/Sommer … für das Wochenende … für Fortgeschrittene … für Sportler … für die Freizeit … Das Ergebnis seiner stundenlangen Reflexion sehen Sie. Sogar … für innen … wäre noch gegangen. Ein Überraschung: Unsere Outdoor-Mode (wenn schon, dann bitte so!) trägt sich auch drinnen gut.
Es gibt nur ein Wort, das nach dem für ähnlich missraten da gestanden hätte wie draußen: … für Modische … für Modebewusste …
Und dann sehen wir ihm bitte nach, dass in luftiger Höhe vieles zur Stelle ist, aber ein Duden nicht. Es gibt genau eineinhalb Sprachsituationen, in denen die Draußen-Großschreibung richtig. Die halbe sehen Sie im gefetteten Wort und hier: Wenn draußen zum Nomen mutiert, durch Anhängen von etwas – das Draußensein – , oder wenn es arg philosophisch ist: Das Draußen gefiel ihm immer weniger; das Innen war seine Welt. Die ganze Sprachsituation finden Sie bei Wolfgang Borchert: Draußen vor der Tür – am Satzanfang. Ureigentlich ist draußen ein lupenreines Adverb, das nicht mal den leichtesten Zug zum Adjektiv hat. Die draußene Bar – das draußene Wetter … Naja, dem Plakatmaler fiele nicht einmal das auf.