Morgens bei Shell

140623_Shell01 140623_Shell02Da sitzt man im Auto, die geschätzte Beifahrerin besorgt etwas im Kiosk der Tankstelle, man hat Zeit und blickt sich um. Und man sieht einen kleinen Beleg dafür, wie alltäglich der Anglizismus um uns herum ist. Wohlgemerkt, um diese beiden Bildlein mit dem iphone zu knipsen, habe ich den Wagen nicht verlassen müssen: Kick-off geradeaus, das andere links von mir.

Mir fällt dazu eine Untersuchung ein, die kluge Werber aus Köln gemacht haben. Sie haben untersucht, wie schlau die Deutschen wirklich sind, wenn es um das Verständnis von Denglish-Werbung der Autoindustrie geht. Ergebnis: erschreckend! Mit Shit your expectations oder drive@earth können nur wenige Leser etwas anfangen. Sie verstehen es nicht. Sie wissen nicht, um was es geht. Sie patzen. Und die Botschaft, für die die Hersteller die eine oder andere Mark löhnen, geht flöten. Die Werbung ist nicht nur affig. Sie wirkt nicht. Die Euro puffen durch den Auspuff, ohne vorher Energie gespendet zu haben. Wenn Sie darüber mehr lesen wollen, schauen Sie einfach hier nach.

Vor diesem Hintergrund liest sich das Knips-Ergebnis an der Shell-Tankstelle in der Nürnberger Regensburger Straße noch einmal anders. Und dann habe ich noch nicht mal die Ausrufezeichen betrachtet, Herrschaftszeiten!

Einziger Pluspunkt an diesem Montagmorgenwochenbeginn: Kick-off schreibt sich tatsächlich mit Bindestrich oder zusammen, Kick-off oder Kickoff. Und für Kickoff haben wir ein feines deutsches Wort: Anstoß. Ist nicht anstößig und versteht jeder, wirklich jeder.

Und warum klingt Shell Perfect Wash (wir lassen es man in der Großschreibung, weil wir uns in die Eigennamen-Bildung der Shell nicht einmischen wollen) so viel besser, sauberer, perfekter als Shell Prima Wäsche // Super Wäsche // Super Sauber // wäscht perfekt // die perfekte Wäsche?  Jungs, lasst euch etwas einfallen!

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.