Und wir üben bei Bennies am Steg den Plural von Steak*s

BennyLiebe Liebhaber guten deutschen Ausdrucks, ihr müsst jetzt sehr sehr tapfer sein – wenn ihr, wie ich, gerne gut esst. Denn dieses Schildchen, geknipst im sauerländischen Winterberg, ist schon ein arger Anschlag aufs Gute.

Der Herr heißt nun mal Benjamin, seine Freunde nennen ihn seit Jahren Benny. Ist ja auch kürzer, und im Sauerland, in dem man wenig redet, und wenn dann viel Holländisch, ist Ben oder Benny allemal besser als Benjamin – wo kommen wir denn dann hin?

Wenn Benjamin also ein Lokal eröffnet, heißt das irgendwas mit Kiste oder Kartoffekiste, denn Sauerland … Sie wissen schon, viele Äcker, viele Früchte aus den Äckern, ländlich – und eben viele Holländer. Für die ist Winterberg das wichtigste Naherholungsgebiet zwischen Dezember und April. Schnee hat man so nicht unbedingt in Amsterdam, naja, und die Berge? Der höchste Punkt Hollands liegt, glaube ich, 41 Meter hoch und heißt wegen dieser Besonderheit auch Berg.

Benjamin – Ben – Benny macht also irgendwas mit Lokal und Kartoffel aus der Kiste. Und sucht nach einem Namen für seine Kartoffelei. Schwups, beim vierten Bierken – Bierchen, so reden die da – kommt es: Benny’s Kartoffel Kiste. Klasse!

Alles richtig geschrieben? Nein, Benny, macht aber nichts. Zwei Fehler in drei Wörtern, das ist normal. Sie wollen mal sehen, wie es auch aussehen könnte, Benjamin Kiste? Bennys Kartoffel-Kiste oder Benny Kartoffelkiste.

Was da jetzt anders sei, fragen Sie. Nicht viel. Aber doch einiges. – Es geht nur um ein paar Strichlein? – Ja. – Und das ist so wild? – Ja.

Nun, es wär nicht so wild, wenn Sie es nicht schafften, in den drei Zeichen unterhalb des Namens noch mal zu patzen. Viele Plural, Benny, bilden sich durch Anhängen des Buchstabens S, vor allem, wenn die Wörter nicht unbedingt deutsche sind. Steak ist so ein Wort. Kommt aus dem Englischen, ist aber willkommen hier und lecker. Wenn man nun sagen will, Ben, dass man zwei oder mehrere dieser Fleischstücke … dann hängen wir einfach ein S dran, ganz einfach. Das Auslassungszeichen ist schon bei Ihrem Namen zumindest bedenklich. Und was wollen Sie bei Steaks auslassen? Das Fett?

Und das & … Benny, Sie kennen mich nicht. Aber ich habe über das Kaufmanns-Und schon hier geschrieben. Lesen Sie doch mal, bitte.

& dann diese liebste aller Wendungen, wenn man nichts mehr zu sagen hat. & mehr. Ja, was? Dauerwellen? Nockenwellen? Türsch-Wellen? Mann Mann Mann!

Aber, Benny, nun mal Duden beiseite! Ihr Steak … Ihr Steak! Alle Achtung! Ihre Folienkartoffel! Alle Achtung!

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