Gut, wer gerne isst, muss nicht unbedingt auch gerne recht schreiben, rechts schreiben, übers Recht schreiben, rechtschreiben. Muss er nicht. Schöner wäre es, ohne jede Frage. Da geht der Schreibschwache also ins Restaurant, in diesem Fall ins südtirolerische Castel Fragsburg, sättigt sich, geht heim – und flankt sich an seinen Computer.
Und schreibt: Abend’s sehr zu empfehlen.
Himmel. da kommt einem doch die Chaleau monterace deluxe canard enchaine à la methode bernoise gemeinsam mit der Götterspeise Himmel rückwärts … ja, rückwärts, Sie wissen, was ich meine.
Kleiner Schnellkurs Grammatik für Gourmands zwischen Gang 6 und 7 gefällig?
(1) Abend’s schreiben wir nur, wenn ein gewisser, für Sie soeben frisch erfundener, sehr beispielhafter Paul Abend in den USA weilt und schreibt und man ihm dort abends(!) Abend’s room zeigt. Dann ist das S quasi der Genitiv – hey, Sie Vielfrass, das ist der zweite Fall, Wesfall – am Namen von Paul Abend.
(2) Richtig wäre hier ein Adverb, ein zeitliches. Adverbien, die man mitten in einen Satz streut, schreiben wir klein. Also abends, ohne irgendeinen Apostroph-Schnörkel. … abends zu empfehlen.
(3) Natürlich darf man abends auch mal großschreiben, auch wenn es nicht am Satzanfang steht. Wenn man sich gehoben ausdrucken will und sagt: des Abends zu empfehlen. Das geht, jaja. Aber auch hier suchen wir tagsüber(!) und mittags und vormittags und nachts und spätabends und vorabends sehr vergeblich nach irgendetwas mit einem Apostroph und einem folgenden S.
Sie, Sie! Weiteressen! Sonst gibt es noch Haue’s auf die Servietten’s.
In eigener Sache: Ich hatte Ihnen am Freitag, Ihnen, regelmäßiger Leser, einen Beitrag über die drei Fs bei Schiffen angekündigt. Falls Sie heute nur hier aufschienen, um den zu lesen: Verzagen Sie nicht, er wird kommen. In dieser Woche noch, vielleicht nicht zum Jubiläum am Mittwoch, zum 900. Mal Deutschmeisterin. Aber er wird kommen.