Dass stärkende Das oder so

150621_LeserEitel

Gut, wir haben eine Behördensprache, eine gemäßigte. Polizeioberkommissar Burkhardt bemüht sich sehr, den Bürger freundlich anzusprechen. Er spricht und schreibt, wie jemand spricht und schreibt, der des Sprechens und des Schreibens vor mehreren nicht gewohnt ist. Sei’s drum.

Es ist alles in Ordnung! Danke, verehrter Leser E. aus R(egensburg) – und da ich nicht sehr meckern muss, sondern eher das Bemühen in den Vordergrund stelle, lasse ich die Quellenlage auch offen – sie ist offensichtlich, ich muss nichts schwärzen. Ist ja auch ein öffentliches Dokument, das nun via Leser E aus R über R hinaus in die Welt wandert.

Ich habe nichts zu meckern? Nun gut …

Also, ich habe etwas anzumerken. Ich merke an: die weltirrsinnigste Begründung für ein Das mit Doppel-S, also für ein Dass-Dass-S. Lesen Sie mal die zweite Zeile. Und dann fragen Sie sich einmal, warum keinem Kollegen aufgefallen ist, dass ein Das ausreichen würde, wo jetzt dass steht.

Ganz einfach: Dieses Dass betont die Bedeutung des Bürgerfests. Es ist das Bürgerfest schlechthin. Es ist der Ersatz für Ausrufezeichen … das!!!!!! Bürgerfest … oder für eine Fettschreibung … das Bürgerfest … oder für eine Kursivschreibung … das Bürgerfest … oder für eine Ausrufezeichen-Fett-Kursivschreibung … das!!!!!! Bürgerfest … schlechthin.

Hört’s amal her, Kollegen, hat der POK gesagt, ist das so richtig? Und dann hat er vorgelesen. Und die Kollegen haben genickt. Dass vorher mit den Kommata einiges im Argen liegt … nun ja. Dass man die Straße von geparkten Autos freihalten soll – bitte, von welchen sonst? – geschenkt! Dass mit nicht unerheblichen Kosten hätte ersetzt werden können durch eine Zahl, auch gut. Aber das Dass-S-mit Betonungscharakter, dass(!) wird in die Geschichte eingehen.

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