Wir wissen nicht, wer K&U ist, wollen wir auch nicht wissen. Wir wissen aber, dass dieses Plakat dämlich ist. Auch wenn K&U vielleicht – wir überprüfen das jetzt nicht – Ausbilder des Jahres sein sollte. K&U hat dann doch in seiner Werbeabteilung einen oder eine oder mehrere, die die Werbeagentur nicht beim Zügel haben. Sozusagen not by Zügel.
Wir finden das elegante Wörtchen by erstens im Englischen und klauen es von dort und zweitens finden wir es in der Regel gemeinsam mit made. Also made by, um eine Quelle oder einen Urheber auszumachen. Dazu kann das made auch gern mal wegfallen. Dabei schleicht sich aber keine Made(!) in den Ausdruck, vielmehr ist so etwas wie Rachmanin by Chloe zwar reichlich trendig, aber in der Modewelt durchaus üblich, solange Rachmanin ein Stoff oder ein Parfum oder ein Auto ist und Chloe die Urheberin.
Die Firma K&U – wir kennen sie nicht – macht aber aus dem by etwas anderes. Sie lautmalt es wörtlich aus dem Englischen. Wir sehen by und wir lesen Deine Karriere bei K&U.
Das ist entweder richtig dämlich und kenntnisfrei – oder ein richtiger Brüller, ein klasse Witz und von der Agentur bestens bedacht. Wir wissen es nicht.
Ds dachte ich jedenfalls, bis ich mir dieses Bild – geschossen auf der Toilette einer Bäckerei in Freiburg – den Text auf der Schürze der Dame rechts näher betrachtete. Bewerbe dich unter: steht da. Dann hatte ich die Entscheidung getroffen. Wer höchstlöblich Jugendliche ausbilden will, sollte vielleicht erst einmal das Deutsche – hier: den korrekten Imperativ – lernen, bevor er im Englischen krautundrübelt oder so. Or so …