Nein, wir schätzen sie, unsere Veganer und Vegetarier, nette Leutchen, allesamt um die Welt bedacht und aufgeregt. Wir schätzen sie und beißen herzhaft in ein argentinisches Rinderfilet. Und ich bin sicher, dass nach diesen Sätzen einige Überzeugte dieses kleine, intelligente und zinnstiftende Tagebuch nicht mehr lesen, weil den Veganertum vor allem so etwas zutiefst Ideologisches anhaften kann: Weil du Tiere isst, bist du ein Mörder und versündigst dich an allem, vor allem an der Menschheit.
Wir schätzen sie aber auch, weil sie lustig sind. Ehrlich, ich sah dieses Bildchen in Facebook und dachte, heißa, diese Fleischlosen, nun haben sie aber Humor; sie legen sich einen zu, der den Salat zubereitet, ein Tofutier, so wie man einen Sommelier hat für den Wein und einen Patisseur für die Nachspeisen und einen Charcutier fürs Fleisch aus Frankreich.
Bis mir auffiel, dass sich Tofutier auch Tofu-Tier lesen könnte.
Könnte. Sollte man, denn so ist es gemeint. Das Tier hat die Branche wohl erfunden, um unterhaltsam zu sein. Im Vleisch(!)-Salat von der Tofu-Theke ist Folgendes drin, ich copypaste: Zutaten: Sonnenblumenöl*, Trinkwasser*, Tofu (Trinkwasser, Sojabohnen*, Festigungsmittel: Magnesiumchlorid und Calciumsulfat), Gewürzgurken (Gurken*, Branntweinessig* Rohrohrzucker*, Meersalz), Silberzwiebeln (Zwiebeln*, Kräuteressig*, Rohrohrzucker*, Meersalz, Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure, Säuerungsmittel: Zitronensäure), Weizeneiweiß*, weißer Balsamico-Essig*, Meersalz, Gemüsepaprika*, Senf*, Rohrohrzucker*, Mandeln*, Zitronensaft*, Verdickungsmittel: Johannisbrotkernmehl*, Maltodextrin*, Hefe*, Gewürze*, Tomatenpulver* (* = aus kontrolliert biologischem Anbau). Diese Zutatenliste stammt von dieser Seite.
Und ich wünsche Ihnen ein bestes Wochenende mit viel Sonne – und Friede allen Veganern, sollten sie versuchen, den Tofu auch zu grillen. Dass so etwas dann besser schmeckt als mein Argentinisches, sagen sie ebenfalls. Gut, bleibt mir mehr vom Argentinischen.