Sie sehen unsere Kanzlerin (links), Sie sehen den Großschauspieler George Ja-ich-habe-die-schönste-Zahnreihe-der-Welt Clooney, rechts. Und in der Mitte sehen Sie eine sehr gut aussehende Frau, von der Sie sicherlich vermuten, sie sei die Übersetzerin Ückermärkisch – Englisch, denn Best Boy George wollte mit der Kanzlerin mal in aller Ruhe dieses Flüchtlingskrisending lösen. Quelle des Bildchens: die Tagesschau, die geschätzte.
Sie liegen falsch, denn die Dame in der Mitte ist Amal Ramzi Alamuddin (Klick zu Wikipedia), eine Libanesin mit einer beeindruckenden beruflichen Biografie, unter anderem als Mitarbeiterin des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag und als sogenannte Menschenrechtsanwältin mit großem Renommee.
Frau Almuddin traf die Kanzlerin, um mit ihr über Flüchtlingsfragen zu reden. Und was macht George Clooney auf diesem Bild? Na, eigentlich war er für das Damenprogramm an diesem Tag vorgesehen, entschied sich aber dann – zum Leidwesen aller Damen – seine Frau (also: Amal) zur Kanzlerin zu begleiten. Ich denke, er hat nicht viel gesagt an diesem Tag; geredet haben werden die Damen.
Warum steht das alles in einem Tagebuch über Sprache? Nun bitte ich Sie, mal den Blick von Amal, Angela und George zu wenden auf den Text, den die Tagesschau dazu verfasst hat. Erstens ist es nett, dass die Redakteure den Herrn in keiner Weise namentlich würdigen. Denn zweitens schreiben sie im letzten Satz, „Clooney (also: Amal, sie hat den Namen ihres Mannes angenommen) kam in Begleitung ihres Mannes, einem Schauspieler“.
Und dann werfen wir mal locker ins Trio und in die Redaktion der Tagesschau, dass der Satz zwar witzig ist, aber mit einem Genitiv deutlicher besser wäre, mit einem Genetiv, der als Apposition den Genitiv in … ihres Mannes aufnimmt: … ihres Mannes, eines Schauspielers.