Was wir so auf und aus der Pfanne haben …

160316_GrießWussten Sie eigentlich, dass das mit dem Grieß nicht so einfach ist? Heißt der nun Griesbrei oder Grießbrei? Die Frage ist ernst gemeint. Wie Sie aus den beiden Bildchen weiter unten sehen können, zeigt die Google-Suche nach dem Brei mit einem S zwar deutlich weniger Ergebnisse, aber über 60.000 Mal Griesbrei – dies zeigt schon, dass … also, der Verfasser dieser Zeilen – im Deutschen leidlich sattelfest – bekennt, dass er kurzfristig irritiert war und erst einmal zum Duden griff, zum digitalen.

Das Eszett ist richtig, und das Eszett wählte auch der Schreiber, der in dieser Kantine zuständig ist fürs Verfassen und Drucken der täglichen Speisekarte. Vollkommen richtig, meint auch der geschätzte Leser Klaus H., dem ich dieses Bildchen mit Dank aus den Händen riss.

Nun, der Schreiber ist sicherlich kein Koch. Denn den könnte man mal fragen, wie er sich das Rösten einer Suppe vorstellt. Wir haben hier die Suppe, die Grießsuppe (in Versalien übrigens mit drei S, GRIESSSUPPE, ein merkwürdiges Wort), fertig abgeschmeckt – und nun kommen wir zum Vorgang des Röstens. Wir kippen die Suppe portionsweise in eine Pfanne, genauer, in eine Röstpfanne, mit Röstzwiebeln? Oder wie oder was?

Screenshot 2016-03-16 08.56.57Wir drehen den Grieß mal um, ähhh, den Spieß; ich helfe dem Koch dabei, die Suppe auszulöffeln. Ich vermute stark, dass er den Grieß (heißa, Grieß ist männlich, nicht sächlich) röstet, bevor er ihn in die Suppe gibt. Oder er röstet Brotstücke zu Croutons und gibt sie über die Suppe. Oder er röstet Zwiebeln. Oder gibt Röstkaffee über oder ins Süppchen. Herrschaftszeiten! So jedenfalls wirft die Karte keine Blase auf der Suppe, sondern Verwirrung auf.

Screenshot 2016-03-16 08.56.40Und nun zu den Bildchen, welche* die allgemeine Verwirrung belegen. 351.000 Ergebnisse auf der Suche mit Eszett. Und 64.200 bei Griesbrei. Wie das geht? Auf der Seite kochbar.de haben kochende Leser immerhin zweiundzwanzig Rezepte  eingestellt, nach denen sich vielleicht trefflich kochen lässt. Indes kocht die Dudenredaktion, wie ich aus gewöhnlich gut bekochten Kreise gehört habe, ebenfalls ob dieses G’schmäckles.
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Non scholae … Unterm Strich was fürs Leben
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Ich bin immer zähneknirschig bei Relativsätzen, die mit einer Wortdoppelung starten müssen, wie diesem: Und nun zu den Bildchen, die die … Dieses die die ist hässlich. Beim Lektorat ersetze ich eines der beiden Wörter durch ein welcher – welche – welches. Sehr viel feiner ist das auch nicht. Es wird lediglich empfohlen. Relativsätze, welche(!) mit welche beginnen, kommen mir nicht ins Haus oder auf den Computer. Das Relativpronomen heißt nun mal die. Welche ist eine Notlösung.

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