Hey, das ist nicht Texas, das ist Euro-Land, erkennbar an dem Euro-Zeichen, und ich vertrete mit Verve die These, dass dieses Bildchen, gefunden ohne Quellenangabe auf Facebook, in Deutschland geknipst wurde. Der geschätzte Austriake hätten um 99 Euro geschrieben, der Schweizer vielleicht auch für, aber er hätte seinen Franken eingesetzt. Ich lege mich fest: Kein Land, so die Feststellung des Vereins Deutsche Sprache, ist derart hörig bei der Adaption des Englischen im Alltag.
Sie wundern sich, Sie kommen nicht mit? Dann hole ich ein wenig aus. Der Fotoladen will Familien (korrekt: family) anbieten, sich in freier Wildbahn (korrekt: outdoor) fotografieren zu lassen, korrekt: Wir machen da ein Shooting, das kennen wir aus den Sendern, die 16-jährige Bulimikerinnen auf Heidi Klum herunternivellieren wollen.
Indes sagt my british speak feeling, mein Sprachgefühl – sollte ich schiefliegen, bitte, Englischlehrer, haut mich; ich entschuldige mich umgehend! –, dass hier steht: Wir erschießen Ihre Familie gern im Gelände. Kostet nur 99 Tacken.
Heißa, da steht das Verb knipsen endlich mal in seiner ganzen Doppeldeutigkeit. Ich knips dich kurz, bleib mal stehen; ich zück mein Mobiles. Und: Isch habe der famiglia eine Angebot gemacht, das sie nicht könne ablehne. Pedro, knips sie weg! Io wolle nicht mehr sehen die Corleones.
Ganz schön peinlich. Sicher waren schon einige da …
Boah, ihr shootet die ganze Family outdoor? Für ’nen Hunni? Is ja irre … Ist das auch totsicher, das Offer? Wir kommen morgen. Müssen wir was mitbringen?
Nen paar Dollars und eure Testamente. Alles andere erledigen(!) wir …