Augen auf!

Schauen Sie mal (hier passt das Verb wie die Faust aufs Auge, finden Sie nicht?), was Sie da sehen. Oder besser: Stellen Sie sich vor, Ihr alter Herr, um die 75, muss noch mal zum Seh-Test. Er ist kein Führerscheinbewerber, nein, er hat … sagen wir mal … das Stoppschild … also, es war Nebel …

Und dann sieht er, der alte Herr, dieses Schildchen, so wie es Klaus H. (mit Dank!) gesehen hat. Er liest in Großbuchstaben SEHTESTSTELLE. Nun, ich erkläre das Wort SEHTESTSTELLE für eines der am schwierigsten zu lesenden deutschen Wörtern. Warum?

  • keine gemischten Vokale, nur das langweilige E, der langweiligste Vokal weltweit.
  • drei S in dem Wort und drei T (ja, ich weiß, dass man Buchstaben, wenn man über Buchstaben schreibt, klein halten sollte. Tu ich aber nicht!
  • zwei ST indem Wort. Fürchterlich!
  • mehr noch. ST und ST aufeinander, ein Graus fürs Auge.

Und nun? Und nun das alles noch in GROßBUCHSTABEN (ja, das ß ist so richtig, darf man jetzt!). Großbuchstaben sollte man nur verwenden bei bekannten Wörtern, bitte! Wenn Sie als Eduard Maier groß schreiben zu EDUARD MAIER, macht das NICHTS. ist nicht schön, MACHT ABER NICHTS: SIE ERKENNEN ES SOFORT.

Unbekannten Wörtern sollten Sie aber nicht die Oberlängen und die Unterlängen der Buchstaben rauben. Nun hat mein erster Lösungsvorschlag – Sehteststelle – relativ wenig Unterlängen, ist ja keine Seetestjolle oder Seegastjolle oder Seequalle. Aber es ist gemischbuchstabig allemal besser lesbar für Menschen mit mehr als drei Dioptren. Und für andere auch.

Sie lauschen auf meinen zweiten Lösungsvorschlag? Sehtest-Stelle. Und wenn Sie es unbedingt in Majuskeln – Eliten-Deutsch für GROßBUCHSTABEN – haben wollen, bitte noch einen Binder rein: SEH-TEST-STELLE. Geht doch …

Klaus H. hat sich den Scherz erlaubt, die Causa auf die Spitze zu treiben. Er hat ein wenig grafisch-digital gefummelt und daraus diesen Graus gezimmert. Danke noch einmal dafür …

 

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.