Würg

Es ist mir vollkommen wurscht(!), wie das schmeckt, es ist mir egal, ob dieses Dings vegan ist, byteweise mit Gluten gestopft oder ausschließlich aus künstlichen Aromen hergestellt wird. Hier sagt mein Magen in bester Entenhausener Manier: Würg!

Nach beinahe sechs Jahren Schreiberei in dieser deutschmeisterei.de, dem feinsten Tagebuch in diesem ganzen Internet, das von einem bayernangesiedelten zornigen Alten mit Hang zum HSV betrieben wird, wissen Sie als Leser, dass niemand bei mir mit einem Begriff wie …

Differenzierung im Snacking

durchkommt.

In den Augen von Klaus H. ebenfalls nicht. Von ihm stammt, wie immer mit Dank, dieses Bildchen.

Eine Kantine bietet Bio-Chips-Duette. Aha. Singt das?

Andere Kantinen bieten verdampfte Kartoffeln aus der Gulaschkanone mit Stopffisch aus dem Aquarium. Na, und? Lieber das! Lieber sogar einen Veggie-Day, der am Anfang des Niedergangs der Grünen (Thema: Bevormundung des Volks) stand. Lieber vieles als Chips mit Rohkost, munter in der Papp-Schale – und als singendes S N A C K I N G dargeboten.

Da hat sich der Marketender aber wieder was einfallen lassen. Bei den Meetings zum Composing, zum Creating, Editing, Coloring und zum Wording dieses Postering wäre ich gern Mousing been. Herrschaftszeiten!

  • – Ist doch ein cooles neues Hype.
  • – Ja, vegan ist doch gerade the place to be. Bio und so.
  • – Bleibt aber immer nur was für zwischendurch, machen wir mal langsam, das ist nur ein Snack.
  • – Na, und? The snack itself, sozusagen Mr. God Snack in person.
  • – Differenziert ist es auch, gibt ja vier Sorten. Was ist eigentlich Hefe?
  • – Das ist was, in dem die Schiffe einfahren, das Zeugs kommt ja aus China.
  • – Zur Sache, wir haben noch immer kein Wording, das differenziert.
  • – Wir haben doch neulich was für Sports Dressing gemacht, da ging es um Tracking.
  • – Da haben wir es, wir nennen den Snack einfach so mit einer verallgemeinernder continuous form, snacking.
  • – You re the God of Name Giving!

Snacking! Was tut ihr Helden der Kreation dieser Sprache an. Und wisst ihr was? Die Sprache wird es überleben. Euer Dünnflipflap übersteht gewiss nicht mal eine Testwoche in der Kantine. Dann ab in den Eimer. Trash bin, schon mal gehört?

Übrigens, mir fiel als Erstes der Begriff smacking ein. Im Englischen heißt to smack auch: einen auf den Hintern, mit Schmackes(!). Dann könnt ihr euer Leid meinetwegen im Duett herausposaunen. Und danach gibt es was richtig Deutsches: Sushi Nutella an sauce idiotique.

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