Die beiden kennen Sie, wenn Sie regelmäßig abends den Fernseher einschalten: Fritz von Thun, weißhaarig, und sein Sohn Max von Thun, jünger. Die Firma Eilles, produziert Kaffee, Tee und Spezereien, hat die beiden für einen Werbespot engagiert.
Der Alte brüht den Kaffee auf wie eh und je, ihm sind die Wörter Filterkaffee, Kaffeekanne und Kaffeekannenwärmehaube noch bekannt. Der Junge – so unterstellen wir mal – nimmt seinen Kaffee eher als Espresso oder starbaxt zu einer der schicken Ketten in der Fußgängerzone.
Und da heute jede Werbung auch einen Hashtag benötigt, hat man der hier einen besonderen gegeben, den Hashtag coffeetostay.
Holla, Sie wissen nicht, was ein Hashtag ist? Dann mache ich Ihnen mal einen: #siesindjavollkommenausderzeitgefallen. Die Raute vor dem Wort ist der Hashtag (Nachtrag, einen Tag danach: der Hashtag ist das ganze Gebilde, danke für die Korrektur, siehe Kommentar) … und jeder, der den Pöbeleien unter #siesindjavollkommenausderzeitgefallen auf Twitter folgen will, muss den Hashtag eingeben.
Als ich den Namen Hashtag zum ersten Mal las, sprach ich das Dings deutsch aus, ergänzte ein C und dachte an einen Scherz der Grünen, eine weiteren Pflichttag in deutschen Kantinen einzuführen, siehe Beitrag von gestern.
Zurück zum Hashtag coffeetostay. Gefällt mir, ehrlich gesagt. Es spielt herum mit dem allgegenwärtigen coffee to go, das wir auch schon als ω Café to go gelesen haben. Und sagt, wenn auch auf Englisch und damit nicht für alle verständlich, dies sei nicht der schnelle Kaffee, sondern der echte, der gute, der handaufgebrühte, der Kaffee wie bei Oma, der Kaffee, der Ehen kittet, Feiern rettet und aus Kaffee(!)kränzchen gesellschaftliche Ereignisse macht.
Ich sehe mal übers Englische hinweg – to go hat sich ja mehr oder weniger eingedeutscht, auch wenn manchmal ein afrikanischer Staat mitgedacht wird.
Noch was? Ja. Hallo, Firma Eilles, Adresse habt ihr. Und ich trinke Tee. Aber auch diese kleinen Süßigkeiten …
Nein, ich meine das sehr ernst, gut gespielt, Eilles.