Den Atem raubende Sätze

Damit Sie mich eine Woche lang so richtig dolle vermissen, kommt heute was ganz Schweres. Es geht um Substantive und Partizipien und wie sie zusammengepresst werden können. Ein Dank an die Nürnberger Sparkasse, die mich beim Abheben meiner letzten 2,37 Euro gestern auf die Idee brachte.

Sie sehen zwei Wörter, die ich herausgehoben habe. Es geht um das Konto führende Institut. Und um eine die Karte ausgebende Stelle. Die Sparkasse macht daraus

kontoführend / kartenausgebend

Und ja, ja, das ist wunderbar, das ist richtig, das passt. Ein Lob dem Lektor oder Korrektor der Sparkasse, ehrlich.

Es ist nichts anderes, als aus zwei Wortarten eine neue zu machen. Aus Substantiv und Partizip Präsens wird ein Adjektiv. Herrlich, oder?

Ist das eine Angst machende Erkenntnis? Eine Kopfschmerz verursachende Einsicht? Eine Horror verbreitende Idee? Eine Herz bewegende Zitterpartie?

Ich sehe, Sie haben es verstanden.

Ich übrigens, wenn Sie mich vor einer Woche Intensivlektorat fragen, mag das Zusammengezogene. Der Duden lässt bei Möglichkeiten offen. Keine sorgenbereitende EntscheidungSorgen bereitende Entscheidung also. Wohlan!

Anmerkung zur Überschrift: Atemberaubend ist die übliche Form; atemraubend gefällt mir besser und ist ebenso konform mit dem Duden / dudenkonform / dudig.

 

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