So, jetzt kommen wir zum Zweck meiner Abwesenheit. Ich musste in die Türkei, aus beruflichen Gründen, die bis zum Freitag geheim bleiben sollten, sonst steigt mir der Otomobil Demokratik Ankara Clübü (ODAC), so was wie der ADAC der Türkei, aufs geöffnete Cabriodach. Am Freitag löse ich dann endgültig auf.
Ich habe immer wieder über den Umgang der Türken mit ihrer Sprache hier berichtet, schauen Sie nur mal in meine Beiträgen unter dem Stichwort Türkei. Ich fand es immer faszinierend, wie der Spätosmane mit seiner Sprache umgeht – zwischen Arabisch (hat mit dem Türkischen fast nur zu tun in religiösem Zusammenhang; Atatürk hat 1928 auch die arabischen Schriftzeichen eliminiert und lateinische Buchstaben dekretiert), dem Türkischen und europäischen Anlehnungen. Nur um die geht es mir hier.
Kurz, der Türke kennt keinen Düden (nur als Wasserfälle nahe Antalya), wenngleich der Wortwitz gigantisch wäre. Viele Ausdrücke stammen aus europäischen Sprachen. Nehmen wir nur das Wort Menu oder auch Menü, schreiben Sie es doch, wie Sie düddeln.
Ich fand es auf dem Marktplatz von Kaš (wird eigentlich mit Cedille unter dem S geschrieben, erlaubt mein Blog-Programm aber nicht) an der lykischen Küste. Übrigens ein wunderbarer Ort, nur zu empfehlen für Individualreisende, die diese Bettenburgen nicht mögen; in Kaš gibt es die nicht.
Fix Mönü
Versteht jeder. Über den Preis (35 Lira sind rund 5,50 Euro) wird nicht diskutiert, der ist fix. Levrek ist die Seebrasse, çipura die Dorade, köfte ein Fleischspieß und tavuk das Hühnchen. Dazu gibt es çips! (Chips) und salata (Salat). Fertig.
Fünfunddreißig Schritte weiter (nüchtern fußgemessen) fand ich diese Tafel. Und nun kommen Sie! Gut, ist ein wenig preiswerter. Aber vor allem fällt uns Sprachliebhabern doch auf, dass aus dem Fix Mönü plötzlich ein
Fix Menü
wird. Übrigens, kizarmiš patates (korrekt mit Cedille) sind Kartoffelchips.
Und noch etwas, ich meine für fix auch fiks irgendwo gelesen zu haben. Ist klar! Tamam!
Herrlich, oder? Keiner jammert, niemand sagt was, jeder versteht es.