Wiedergutgemacht

Am Montagabend hat mein Club, der 1. FC Nürnberg, in Hannover gespielt und ein hochfröhliches 0:4 nach Hause gefahren. Nürnberg freut sich. Auch die Nürnberger Zeitung, die mit zwei Reportern nach Hannover düste und natürlich ein paar Beteiligte fragte, was sie vom Spiel hielten. Sie lesen die Antworten von Canadi und Hack, Trainer und Spieler (und Torschütze) meines Clubs, und Slomka, Trainer von Hannover 96.

Herr Canadi sagt und die Zeitung schreibt auf:

So eine frühe Führung hilft natürlich, die Mannschaft hat es richtig gutgemacht.

Der Duden, der gute, sagt zum Verb gutmachen in der zusammengeschriebenen Form:  a) ein Unrecht, einen Fehler wieder so gut wie mšöglich in Ordnung bringen – ein VersäŠumnis, einen Schaden, eine Unhšöflichkeit gutmachen. b) sich fŸür etwas erkenntlich zeigen, revanchieren. c) füŸr sich einen ܆berschuss erzielen.

Nun, das mit dem Überschuss passte beim Kicken. Meint aber was anders. Besser: Keine der Möglichkeiten passt hier. Keine. Denn wir haben auch ein anderes Verb, das einfache machen. Und das versehen wir mit dem einfachen Adverb gut – und trennen beide. Und schon haben wir einen schönen Satz.

So eine frühe Führung hilft natürlich, die Mannschaft hat es richtig gut gemacht.

Fein, oder?

Dieser kleine Lapsus, sicherlich in Eile vor Druckschluss entstanden, wundert aber auch, weil das mit gut in diesen Aussagen mehrfach auftaucht, genauer: zwei Mal. Und da macht die Zeitung alles richtig.

Und ja, die Überschrift ist natürlich themenbezogen gewählt worden. Wiedergutgemacht hat mit etwas qualitätsvoll abliefern nichts zu tun. Die Wiedergutmachung bezieht sich hier auf die miesen Vorstellungen (ich war öfter Zeuge im Stadion) meines Clubs bei den Spielen vor dem in Hannover.

Das habe ich heute aber gut gemacht, oder? Und damit frühere Lapsūs (lateinisch mit langem U, bitte so lesen!) wiedergutgemacht.

In eigener Sache. Morgen, am Nationalfeiertag, feiere ich national. Ich knie vor meinem Hausaltärchen und sortiere die Dudens, die Wahrigs und die Grammatikbände.

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.