Mein iPhone ist ein besonders schlaues. Es zeigt mir, sobald es zum Leben erwacht oder ich es zum Leben erwecke, die wichtigsten Nachrichten aus Quellen, die ich ausgesucht habe. Das ist sehr praktisch. Gestern hat mein iPhone aber versagt.
Es hat versagt bei der Überprüfung der Quellen. Ich hatte meinem iPhone gesagt, dass es aus meiner Filterblase nur die positiven Nachrichten herausholen möge. Und was zeigt mein iPhone mir?
In den Nachrichten des Deutschlandsfunks, für mich eine der seriösesten Quellen überhaupt, heißt es, dass vor den Sommerferien kein regulärer Schulunterricht mehr stattfindet.
Der Spiegel hält dagegen. Schüler sollen vor den Sommerferien wieder in die Schule. Nun stehe ich da und habe keine Ahnung, was ich als Vater, dessen Kinder aus dem Gröbsten, also aus der Schule, raus sind, tun soll. (Sollte ich nach meiner Entbeamtung als Verantwortlicher dieses kleinen, feinen Tagebuchs mal auf die Idee kommen, meine verschachtelsten Verschachtelungen, rein satztechnisch, selbst zu geißeln, stünde dieser letzte Satz weit oben auf der Liste.)
Ich halte diese Verwirrung für eine Marketing-Manöver der Telekom. Deren Fachleute sagen dem iPhone, dass es so was streuen soll. Dann renne ich in den Telekom-Laden und kaufe für tausend Euro ein neues. Aber mit mir nicht, ihr!
Demos seien, so der Bayerische Rundfunk, am 4. Mai wieder möglich. Endlich mal eine gute Nachricht. Ich gehe am Montag auf die Straße und protestiere gegen mein iPhone. Da wird es sehen, was ist davon hat.