Putz die Muhkuh!

Zu Beginn der Woche ein Beispiel aus unserer wunderbaren Serie Berufe, die Sie nicht kennen, nicht kennen müssen, vor allem aber auch nicht ausüben wollen, es sei denn, Sie haben als Kind im Küheschubsen Pokale gesammelt. Und damit lesen wir den längsten Serientitel dieses kleinen, feinen Tagebuchs.

In der Freitagsausgabe der Süddeutschen, der sehr geschätzten, fand ich einen Vertreter des Berufsstandes Kuhfitter. Das sind Menschen, die Kühe herrichten, anhübschen, wenn sie verkauft werden sollen oder auf Ausstellungen gehen. In der Zeit fand ich dazu diesen bemerkenswerten Satz eines Mach-die-Kuh-zur-Schönheit-Profis:  Die Arbeit mit den Tieren ist auch nach Jahren immer noch toll. Und es ist auch nach wie vor eine Ehre, wenn ich eine schon mehrmals prämierte Kuh fitten darf.

Sie sehen, das Leben ist bunt. Und die Buntheit desselben bekommen Sie am besten wo mit? In der deutschmeisterei.de, da haben Sie recht.

Und nun mal los. Woher kommt die Berufsbezeichnung? Die Kuh kommt aus England, dort heißt sie cow, und wenn eine Junge wie eine Kuh aussieht, heißt er Cowboy, das kennen wir aus englischen Western von der Ponderosa. Die Kuh ist fit, klar, sonst kann sie nicht auf die Schau und wird auch nicht geschmückt. So könnte es gewesen sein, stimmt aber nicht.

In Wirklichkeit kommt das -fitter vom englischen Verb to fit. Und das meint: passend machen, anprobieren, ausstatten, bestücken. Ich nenne es mal anhübschen.

Und dann frage ich Sie, ob es denn wirklich keinen deutschen Ausdruck dafür gibt. Wie wäre es denn mit Kuhhübscher? Oder Kuhfescher, Kuhnobler, Kuhputzer. Ja, Kuhputzer gefällt mir richtig gut. Da sind drin: die schwerer Reinigungsarbeit, denken Sie mal an die Euter-Rasur? Aber auch die Putzmacherin, das Herausputzen, passt alles.

Kuhputzer ist mein Favorit … war mein Favorit, bis mir das Beste einfiel, nach drei Litern Milch von einer total durchgefitteteten Kuh: Kuh-Cooler, oder einfach nur: Kuhler!

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