Da trillert die Spätzin

Nein, ich werde auf meine alten Tage keine Rubrik in meiner lesenswerten, oft unterschätzten, vor allem aber nie preisgewürdigten deutschmeisterei.de einführen, die da heißt Gender-Wahn. Gut, ich bin kurz davor. Es nervt.

Ich gendere, wenn es nötig ist. Ich mache Autoren – Autorinnen übrigens öfter – darauf aufmerksam, dass da oder dort die feminine Form besser wäre, weil einfach weiblich. Aber ich weigere mich, Sternchen, Doppelpunkte oder Unterstriche, Majuskeln oder ähnlich Schräges in meine deutschmeisterei.de zu bringen.

Umso erfreuter erfreulicher dieses Fundstück, Ort: Facebook. Frau Obergrüne Göring-Eckardt schreibt am 4. Juni zum Konjunkturpaket der Bundesregierung …

Dass es Frauen als große Verliererinnen …

(vollkommen richtig, es geht nur um Frauen) …

… der Krise dringend nötig hätten, pfeifen die Spatz*innen von den Dächern.

Nein, ich will nicht darüber streiten, ob es Spätzinnen und Spatzen hätte heißen sollen. Spielt allein in eurer Gendarmerie! Mir wuppe. Ich will nur nicht, dass feststehende Redewendungen belatschert werden, als wären sie Vom Winde verweht im Krisenjahr 2020. Fein, dass Sie die Anspielung verstanden haben. Beispiele gefällig?

  • Die dümmsten Bäuerinnen und Bauern ernten die dicksten Kartoffeln.
  • Ich glaub, meine Sau und mein Schwein pfeifen.
  • Die ist doch eine Pantoffelheldin!
  • Da habe ich weder Bock noch Schaf drauf!
  • So sicher wie in Abrahams Schoß, aber auch in dem seiner Frau.
  • Bin ich die Kaiserin von China?
  • Mit jemandem Kater und Mäuserich spielen.
  • Auch ein blinder Hahn findet mal ein Korn, das blinde Huhn auch.
  • Ich glaube, ich spinne und spinnin.
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