Ich hoffe, Sie stehen nicht Kopf, wenn ich Ihnen das heutige Beispiel mit dem Tagesmotto Substantiven in Verben präsentiere. Ich breche mal wieder eine Lanze und die Bahn für Neuerungen. Geübte Leser dieses kleinen, feinen Tagebuchs merken sofort, dass ich am frühen Morgen mal wieder Dummsätze produzieren musste, um mich und Sie bei Laune zu halten.
Schauen wir uns meinen ersten Satz da oben an. Der ist richtig. Das Verb kopfstehen gibt es. Und wenn wir dieses Verb konjugieren, kann so etwas herauskommen wie: Ja, er stand Kopf. Mit großem Kopf.
Eine Lanze brechen ist eine stinknormale Konstruktion und hat mit einem Substantiv in einem Verb nichts zu tun.
Das Verb bahnbrechen habe ich soeben in Anlehnung an das Adjektiv bahnbrechend frisch erfunden. Man muss es hier deshalb auch nicht weiter erwähnen.
Im Bildchen aber finden Sie das Verb haushalten. Und das ist durchaus interessant und Aufhänger für den heutigen Tag.
Sie sehen einen Ausschnitt aus einem Buch, das zu bearbeiten ich gerade die Freude habe. Darin lesen wir …
Wenn sie gut Haus hielten, würde es noch ein paar Tage reichen.
Im Buch, so viel sei verraten, geht es um Wasser. Und nun die Frage: Ist das richtig? Schreibt man das so?
Ich machte das, was ich sehr, sehr oft in solchen Fällen tue – leider manchmal auch nicht, zu meinem Leidwesen und zur Freude von Lesern, die mir vollkommen zu Recht Fehler nachweisen: Ich bilde mir eine Meinung und schaue dann nach. Meine Meinung: Irgendwie in Anlehnung an Ich stand Kopf wird das schon stimmen. Wobei mich das Bild nachhaltig verwirrte, in dem ich mich ein Haus halten sehe.
Der Blick in den Duden klärte mich auf. Ich lag falsch. Was Sie oben sehen, ist falsch. Ich darf den Duden zitieren: sparsam wirtschaften; mit etwas sparsam, haushälterisch umgehen: mit dem Wirtschaftsgeld, den Vorräten haushalten; er kann nicht haushalten; mit ihren Kräften hat sie nicht gehaushaltet.
Das ist ja nicht zum Aushalten(!), was diese Sprache einem zumutet, nicht wahr?