Eine der größten Lügen in dieser Zeit lautet so: Wir konnten Ihr Paket nicht liefern. Wahlweise: Wir haben Sie nicht angetroffen. Sackra, ich bin Freiberufler, ich arbeite von zu Hause aus. Ich verlasse das Haus nur zum Einkaufen. Jeder normale Paketbote weiß, wo er das Paket abzuliefern hat. Lüge Lüge Lüge! Und demnächst, wenn Leopoldina und Regierung das Land zwischen Weihnachten und Neujahr ω lahmlegen werden, sind solche Sätze noch deutlichere Lügen.
Nein, ich rege mich, wenn ich ehrlich bin, künstlich auf, ich wollte Sie nur warnen vor einer neuen – also: mir neuen – Art des Verbrechertums via Internet.
Der kleine Betrüger kann das Paket nicht liefern, schreibt er, und er macht mir klar, dass ich der letzte Gewinner eines Preises bin, der regulär für 1.899 Euro über den Ladentisch geht. Das steht jedenfalls oben rechts.
Dann soll ich irgendwas klicken, meine persönlichen Daten eingeben und mit Sicherheit das Porto mit Kontonummer und irgendeiner Geheimzahl auf einem Server bezahlen, der in der tiefsten Ukraine steht.
Mein Tipp: Schauen Sie sich in solchen Fällen immer die echte E-Mail-Adresse des Absenders an. Hier sollte Sie verunsichern, dass der Absender vorgibt, der teure Lieferant mit dem Apfel-Logo zu sein. In Wirklichkeit heißt der Absender solarrepel. Was immer das genau ist, ich schaue es mir nicht mal an.
Und dann soll ich klicken, um die Versandkosten von 1,50 Euro (wohlgemerkt für einen Gewinn im Wert von knapp 2.000 Euro) zu zahlen – und schwups, hat mich der Betrüger am Haken. Passen Sie auf!
Als Letztes sollte Sie stutzig machen, was da in schlechtem Deutsch steht …
(Warten für Lieferdaten Informationen)
Großes Cine aus der Ukraine! Und übrigens, ihr kleinen Betrüger: Paket lieferstatus (ganz oben links) zeugt auch nicht gerade von einem umgehend erfolgreichen Studium des Deutschen. Einerseits …
Andererseits muss ich zugeben, dass ich an dieser Stelle schon miesere Beispiele – in diesem Fall: auffälligere – präsentiert habe. Die Betrüger werden besser. Die reichen Prinzen aus Nigeria scheinen abgedankt zu haben.