Da ist man als Autorin so richtig im Schwung, man hat das Gefühl, jetzt genau bei der Figur zu sein, sie genau zu beobachten, sehr präzise zu schreiben, mit ganz viel Herzblut, mit ganz viel Emotion. Und dann kommt irgend so ein hergelaufener Blogger daher und sagt: Es reicht! Sie übertouren! Fahren Sie mal zurück!
Hätte ich gern gesagt, aber dieses Buch habe ich nicht lektoriert. Wenn ich es lektoriert hätte, stünde es da so nicht.
.… das Bettlaken war feucht von seinem Schweiß, das Kopfkissen durchtränkt mit trüben Gedanken
Mal ehrlich, liebe Leserinnnen, lieber Leser, gefällt Ihnen dieses Wortspiel mit dem Befeuchteln des Bettzeugs, erst des Lakens, dann des Kissens mit Gedanken?
Okay, Sie wollen wissen, um was für ein Buch es sich handelt. Ich nenne keinen Autor und keinen Titel, ich sage nur: Es spielt gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in Nürnberg, und es geht in der Tat um Leben und Tod. Da ist nichts lustig. Da gibt es auch überhaupt kein Grund, mit irgendeinem Sprachwitz aufzuwarten.
Und gerade vor diesem Hintergrund, dem historischen, finde ich diesen ersten Satz noch viel unpassender.